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OMNIUM GATHERUM: Origin

Mit “Origin” gelingt OMNIUM GATHERUM ein ungemein rundes Werk, das die ganz großen Hits, durch die sich der Melodic Death Metal oftmals definiert, gar nicht nötig hat.

Klingt so musikalische Reife? In jedem Fall ist „Origin“ eine Veränderung: Der Melodic Death Metal OMNIUM GATHERUMs wirkt auf dem neunten Studioalbum irgendwie ruhiger, reflektierter, erwachsener. Es schwingt immer ein Hauch Melancholie mit, ein Stückchen Schwermut gepaart mit Sehnsucht, wenn die Gitarren mit den harmonischen Keyboards verschmelzen oder sich in „Unity“ und „Fortitude“ plötzlich warmer Klargesang ausbreitet.

Ruppig, impulsiv oder aggressiv zeigen sich die neun Eigenkompositionen plus Bonus-Cover-Track kaum, obwohl Fronter Jukka Pelkonen mit seinen kratzigen Growls einen ähnlich harten Kontrast zum feinfühligen Instrumentalfundament setzt, wie es Niilo Sevänen bei den Landsmännern von INSOMNIUM tut. Die Referenz kommt nicht von ungefähr, ist Lead-Gitarrist Markus Vanhala bekanntlich bei beiden Bands aktiv: Ein paar Parallelen sind somit nicht von der Hand zu weisen, wenngleich OMNIUM GATHERUM auf „Origin“ überaus überlegt und gefasst wirken, wo sich die Kollegen stärker den wehmütigen Nuancen hingeben.

“Origin” ist ein ungemein rundes Werk, das die ganz großen “Hit”-Songs gar nicht nötig hat

Das schließt das neunminütige „Solemn“ mit seinem langsamen Aufbau genauso ein, wie das unverkrampfte Instrumental-Intro „Emergence“, welches gemessen an der Diskografie des Quintetts geradezu entspannt wirkt. Es ist bei genauerer Betrachtung eine neu gewonnene Selbstsicherheit, die OMNIUM GATHERUM auf „Origin“ ausstrahlen und mit ihr kommt auch ein gefestigter Charakter: Mit Tracks wie „Prime“ oder sogar dem überaus eingängigen „Reckoning“ grenzt sich die Formation von Genre-Kollegen stärker ab als in der Vergangenheit.

Mit eigener Handschrift und einem absolut versierten Händchen für Melodien formulieren OMNIUM GATHERUM ihren Sound auch dadurch neu, dass Synthesizer und Gitarren vollkommen natürlich ineinanderfließen. Das macht „Origin“ zu einem unglaublich geschlossenen und runden Gesamtwerk, welches die ganz großen Hits, die den Melodic Death Metal oftmals dominieren, gar nicht nötig hat. Wenn musikalische Reife tatsächlich so klingt, dann können wir beruhigt sein – vor dem Erwachsenwerden muss sich das Genre sicherlich nicht fürchten.

Veröffentlichungstermin: 5.11.2021

Spielzeit: 54:37

Line-Up

Jukka Pelkonen – Vocals
Markus Vanhala – Gitarre, Vocals
Aapo Koivisto – Keyboards
Mikko Kivistö – Bass, Vocals
Atte Pesonen – Drums

Produziert von Omnium Gatherum, JC Halttunen, Nino Laurenne, Jens Bogren (Mix) und Tony Lindgren (Mastering)

Label: Century Media

Homepage: https://omniumgatherum.org/
Facebook: https://www.facebook.com/omniumgatherumband

OMNIUM GATHERUM “Origin” Tracklist

  1. Emergence
  2. Prime
  3. Paragon (Video bei YouTube)
  4. Reckoning (Video bei YouTube)
  5. Fortitude (Video bei YouTube)
  6. Friction
  7. Tempest
  8. Unity (Video bei YouTube)
  9. Solemn
  10. In Front Of Me (Cover Version; Bonus)
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