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OCEANS OF SADNESS: For We Are

wie nennt man solche Musik? Gothic Doom Black´n´Roll Metal? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Diese Band ist frisch, jung, absoluter Underground und macht supergeile Musik…

Ihr sucht Abwechslung? Geile Songs? Melancholische, aber nicht depressive Atmosphäre? Und ihr braucht endlich mal wieder eine Band, die bei aller gotischen Gefühlsduselei auch mal richtig Arsch tritt? Dann holt euch dieses Album! OCEANS OF SADNESS kommen aus Belgien und sind dort (und in Holland), glaubt man der Website und dem Infomaterial, jetzt schon lokale Superstars, denn man kann nicht nur ein „Demo des Monats“ im Aardschock und einen Gig beim Dynamo vorweisen, nein, man hat sich auch schon in so gut wie jedem Club dort den Arsch abgespielt. Hoffentlich können sie jetzt auch bei uns abräumen, verdient haben sie es allemal, denn sowas frisches, unverbrauchtes habe ich selten gehört. Hier sprüht die Jugend aus den Akkorden, die Liebe zur Musik, zu „großen Gefühlen“, und nicht zuletzt die Liebe zum dreckigen Heavy Metal.

Diese Ungestümtheit zeigt sich auch in den simplen Texten sowie im merkwürdigen Artwork, das zwar von Eric Phillipe (u.a. RHAPSODY, STRATOVARIUS) gestaltet wurde, aber dennoch ein wenig stümperhaft wirkt, was die Band in meinen Augen aber sehr sympathisch macht (bin eben doch Underground-Fetischist…). Die Musik jedenfalls spiegelt es ganz gut wieder, was nicht heißt, dass diese stümperhaft ist – das Artwork ist eben nicht nur düster, genau wie die Musik. Es handelt sich ja vielmehr um wütende Musik, die auch vor einem „Motherfuckers!“ nicht zurückschreckt, die aber dennoch irgendwie romantisch-melancholisch klingt.

Für ein Debütalbum ist “For We Are” schlicht spitze

Also: Wie nennt man solche Musik? Gothic Doom Black’n’Roll Metal? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Diese Band ist frisch, jung, absoluter Underground und macht supergeile Musik, die voller naiver Emotionen steckt, die frei ist von stumpfer Verkopftheit und frei von jeglichem Genre- oder Kommerzdenken. Da steht ein hymnischer Doom-Song neben flotten Metal-Krachern in bester CHILDREN OF BODOM-Manier (minus Klischees, minus Keyboard-Matsch, plus variablem Gesang) – da kreischt der Sänger mal, mal versucht er melodisch zu singen (klappt leider nicht, ist aber nicht so schlimm), mal growlt er doom-mäßig – und das alles mit Melodien, die einfach nur Spaß machen.

Was mir besonders imponiert, wie oben schon gesagt, ist die Naivität, die in diesen Songs steckt. Alles wirkt so, als hätten sich hier ein paar Kumpels zusammengefunden, um einfach das zu machen, was ihnen gefällt. Und so entstand dann ein Bastard, den man vielleicht als Mischung als SOULSEARCH, CHILDREN OF BODOM, alten MOONSPELL und ANATHEMA charakterisieren könnte – und immer spürt man die Seele des wüsten Heavy Metals. Ich meine, welche Band phallustiert sich innerhalb eines Songs an pathetischen Doom-Harmonien, nur um dann einige Sekunden später auf ein wüstes, gekreischtes „eins, zwei, drei, vier!“ folgend die Sau raszulassen? Ich jedenfalls finde das schlichtweg supercool und freue mich jetzt schon auf die folgenden Werke – für ein Debüt ist „For We Are“ einfach spitze.

VÖ: März 2001

Spielzeit: 55:09 Min.

Line-Up:

Tijs Vanneste – vocals
Tor Kemps – guitars
Guy Vernelen – drums
Hans Claes – keays & synths
Bert Rommes – bass
Jan van Deuren – guitars

Produziert von Erik & Harry in den Harrow Studios
Label: L.S.P./Point Music

Homepage: http://www.oceansofsadness.com

OCEANS OF SADNESS “For We Are” Tracklist

1. As The Feast Begins
2. For When You Sleep, My Love
3. Re-Erase
4. A Dying Nightingale
5. Again The Wölf Wins
6. The Apocalypse
7. When We Became One
8. Oceans Of Sadness
9. Your Faith
10. Low
11. Judas

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