OCEANS OF SADNESS: Laughing Tears, Crying Smile

Platt wie Ostfriesland, nur ohne Leuchttürme.

Bands wie OCEANS OF SADNESS haben es schwer, wenn es an die Komposition und die Fertigstellung eines zweiten Albums geht; schwer deshalb, weil Bands ohne jeglichen Willen oder gar Fähigkeit zur Veränderung zwangsläufig in Stillstand verfallen. Ich unterstelle den traurigen Ozeanen dies bewußt, da ihr nun vorliegendes zweites Album nicht nur denselben matschigen Sound, sondern auch die selben Songs wie das – zweifelsohne sehr gute – Debütalbum „For We Are“ besitzt. Sicher, es gibt neue Titel, aber das war es dann auch, was die Themen der Songs betrifft – diese sind in ihrer Plattheit immer noch nur übertroffen von Band- und Album-Name. Wo allerdings auf dem Debütalbum ein erfrischendes Maß an großen Melodien und enormer Spielfreude an den Tag gelegt wurde, bleibt auf „Laughing Tears, Crying Smile“ höchstens noch die Spielfreude. Fast alles, was mir auf „For We Are“ gefiel – Esprit, Energie, Harmonie – ist dahin bzw. nur noch ein Schatten seiner selbst, was zweifelsohne daran liegen muß, daß die Band unfähig zur Weiterentwicklung ist. Ihre Mischung aus Gothic, Melodic Death und Doom wirkt deshalb auf diesem Machwerk abgestanden und sogar lachhaft, insbesondere dann, wenn Sänger Tijs Vanneste über alle Maßen die Nerven des Hörers dadurch strapaziert, daß er am laufenden Band seine Unfähigkeit, melodisch zu singen, demonstriert, was am unerträglichsten dann wird, wenn es in „Shadows“ heißt: „I am your shadow of imagination.“ Schon der Satz allein läßt einen schaudern, aber dessen ständige Wiederholung durch einen unfähigen Sänger ist schlicht grausam. Sowieso empfehle ich, vom Lesen der Texte Abstand zu nehmen – es könnte sein, daß man auf ein „Wort“ wie „WOOOOOOW“ trifft. Bezeichnend dann das Ende der CD: nach fünf Minuten Stille mehrere Fürze sowie Gelächter. Urkomisch, in der Tat.

VÖ: Sommer 2002

Spielzeit: 69:20 Min.

Line-Up:
Bert Rommes – bass

Guy Vernelen – drums

Tijs Vanneste – vocals

Hans Claes – keys

Jan van Deuren – guitars

Wim Meils – guitars

Produziert von Vincent den Haese & Oceans Of Sadness

Homepage: http://www.oceansofsadness.com

Tracklist:
1. Sinner´s Dream

2. So Close

3. One Entire Shield Of Pain

4. From The Seed To The Flower

5. Cold

6. Accepting Our Weakness

7. We Are Alone

8. Schizophrenia

9. Shadows

10. Try To See

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