OBSCURA: Omnivium

Das Album nach "Cosmogenesis". "Omnivium" ist nicht mehr ganz so eingängig wie sein Vorgänger, ansonsten spielen OBSCURA auf ihrem neuen Album immer noch in ihrer eigenen Liga und sitzen auch 2011 fest auf dem Thron des technischen Death Metals.

Was macht man eigentlich, wenn man mit seinem letzten Album zu everybodys darling geworden ist? Mit Cosmogenesis haben OBSCURA 2009 echt alles richtig gemacht, die perfekte Balance aus wahnwitziger Technik und höllischer Eingängigkeit gefunden. Zu Recht staubte man in diversen Jahrespolls ab. Wird Omnivium jetzt also Cosmogenesis Part 2? Nein! Natürlich klingen OBSCURA immer noch nach OBSCURA. Gerade dass prägnante Bassspiel von Jeroen Paul Thesseling lässt einen die Band sofort erkennen, genauso wie die rasanten, stets melodischen Soli der Herren Kummerer und Muenzner. Doch ganz so einfach machen es OBSCURA sich selbst und dem Hörer nicht.

Der Opener Septuagint beginnt mit einem Akustik Gitarren-Intro und zeigt OBSCURAs Geschick dafür, musikalisch aus dem Vollen zu schöpfen und trotzdem immer nachvollziehbar zu bleiben. Schwedisch anmutende Gitarrenharmonien, Gesang, der zwischen Krächzen, Grunzen und ein paar klaren Parts wechselt, dann ein Break mit einem kurzen Part aus Akustik-Gitarre und Bass, Tempowechsel und so weiter. So klingen nur OBSCURA. DEATH sind als großer Einfluss immer noch raus zu hören, während die CYNIC-Einflüsse etwas zurück gefahren wurden. Das finstere und langsam mahlende Ocean Gateways wurde eindeutig von MORBID ANGEL inspiriert, die langsamen  Riffs, die finsteren Growls, sogar das Drumming erinnert deutlich an die Amis. Eines der großen Highlights auf Omnivium. Bei Velocity muss ich wiederum an die Spätphase von EMPEROR denken, auch was den Gesang von Steffen angeht, der mich bei diesem Song tatsächlich an IHSAHN erinnert. Stefan Kummerer scheint mir allgemein stimmlich eine Ecke variabler geworden zu sein, neben den tiefen Growls, heiseren Krächzern und den CYNIC-artigen, sphärischen Vocals singt er zum Beispiel bei Celestial Spheres auch klar.

Die Produktion haben OBSCURA wieder in die Hände von DARK FORTRESS-Gitarrist V. Santura gelegt, der Omnivium einen angemessenen Sound verpasst hat. Das Cover stammt erneut von Orion Landau, der hier ebenfalls erneut erstklassige Arbeit abgeliefert hat. Hier übertreffen OBSCURA ihr letztes Album sogar. Ansonsten fällt es mir schwer zu sagen, welches Album ich für das Bessere der beiden halte, Cosmogenesis oder Omnivium. Eingängiger ist mit Sicherheit Cosmogenesis, das neue Album ist sperriger, zwar gibt es auch hier viele Songs, die direkt im Ohr hängen bleiben, zum Beispiel Septuagint oder Ocean Gateways, insgesamt muss man sich den Zugang zu Omnivium aber härter erarbeiten als den zu seinem Vorgänger. Ansonsten sind beide Alben auf einem Niveau angesiedelt, das eh kaum eine andere Band erreichen kann. Klar, GOROD oder DECREPIT BIRTH haben in den letzten Jahren ebenfalls ähnlich gelagerte Alben auf hohem Niveau veröffentlicht aber an OBSCURA kommt keiner ran.

Veröffentlichungstermin: 01.04.2011

Spielzeit: 54:15 Min.

Line-Up:
Steffen Kummerer – vocals, guitar
Christian Muenzner – guitar
Jeroen Paul Thesseling – bass
Hannes Großmann – drums

Produziert von V. Santura

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.obscura-metal.com
MySpace: http://www.myspace.com/realmofobscura

Tracklist:
01. Septuagint
02. Vortex Omnivium
03. Ocean Gateways
04. Euclidean Elements
05. Prismal Dawn
06. Celestial Spheres
07. Velocity
08. A Transcendental Serenade
09. Aevum

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