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NEVER MY QUEEN: Unlearned

Erdiger, groovender, kompakter Stonersound mit Metal und Hardcore-Einschlag. Yeah!

Der Sommer ist langsam aber sicher zurück und damit brauchts neuen Sound fürs Auto, fürs gepflegte bei Bullenhitze über die Landstraße heizen. Den ersten geeigneten Kandidaten für die langen Sommertrips liefern dabei NEVER MY QUEEN aus Berlin mit ihrer Debutscheibe Unlearned ab. Dass sie aber alles andere als ungelernte Tölpel an ihren Instrumenten sind, beweist das Trio um Mario Bender schon beim Titeltrack Unlearned.

Erdig schallen einem schöne, verschörkelte Riffs in schönster Stonermanier entgegen, druckvoller, tragender Bass und angenehm dazu gemischte, aber dennoch druckvolle Drums. Richtig gut ins Ohr geht dazu der Gesang von Mario Bender, der auch die Gitarre bedient und der mit ordentlichem rauen Geröhre dem Ganzen einen kleinen Anflug von Hardcore-Feeling verleiht, was der Platte jedoch sehr positiv steht und für die Band stilprägend ist. Er kann jedoch auch anders, was er schon beim zweiten Track Shadows beweist, wo er sich mehr den cleanen Vocals widmet, die er aber über den weiteren Verlauf der Scheibe gerne öfters hätte einsetzen dürfen, denn mit der Stimme braucht sich Bender bestimmt nicht verstecken.

Die gesamte Platte besticht durch sehr schönes, ideenreiches Riffing, was Gas gibt, aber nie stumpf oder abgenutzt wirkt und sich von den sonst üblichen Stonerproduktionen auch durch eine saubere und nicht gar so mumpfige Produktion positiv abhebt. Dass NEVER MY QUEEN ihre Wurzeln irgendwo bei KYUSS, HIGH ON FIRE, den älteren und Oliveri-lastigen QUEENS OF THE STONE AGE-Tracks haben, lässt sich sicherlich nicht verleugnen, aber der Sound der Band ist dennoch sehr eigenständig, die Platte macht gewaltig Laune und grooved wie Hölle.

Einziger Wermutstropfen ist in meinen Augen, dass der Band leider ab dem Track Cold Sun minimal die Inspiration abhanden gekommen ist – die Tracks Cold Sun und Never My Queen sind gut, aber irgendwie fehlt diesen beiden Songs noch so bisschen der letzte Schliff, um an die Songs davor anzuknüpfen. Vor allem am Gesang hätte man da vielleicht noch etwas feilen können. Dagegen kommt der instrumentale Closer The Dark Star nochmal richtig, richtig gut – vor allem der Saxophon-Einsatz verleiht dem Song nochmal richtig schöne Größe.

Wer also mit den oben genannten Bands auch nur die leiseste Sympathie empfindet, sollte NEVER MY QUEEN definitiv mal antesten. Denn rotzig, druckvoll, inspiriert und mit ordentlich Schmackes kann sich NEVER MY QUEEN mit anderen Jungspunden wie RISING messen und bringt damit frischen Wind ins Genre – und uns eine neue Sommer-Landstraßenplatte in den Player. Auf gehts!

Veröffentlichungstermin: 31.03.2011

Spielzeit: 39:48 Min.

Line-Up:
Mario Bender: Gesang, Gitarre
Andreas Paruschke: Bass
Wolfgang Bühler: Drums
Bertram: Sax

Produziert von Mario Bender
Label: Cupcakerecords

MySpace-Seite: http://www.nevermyqueen.com

Tracklist:
1. Unlearned
2. Shadows
3. Between The Lines
4. Forget Her Smile
5. Cold Sun
6. Never My Queen
7. The Dark Star

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