MYSTERY BLUE: Claws of steel

Für moderne, zeitgemäße Metal-Heads sind MYSTERY BLUE ganz sicher eine Lachnummer, wer auf urtypischen, powervollen 80iger Metal steht, muss unbedingt reinhören.

Franzosen sollen recht stur sein und nichts von Veränderungen an guten gewohnten Dingen halten, hat mir mal die Hoteltussi im Disneyland Paris erzählt. Stimmt? Stimmt! Zumindest bei den Elsässern MYSTERY BLUE, die seit fast 25 Jahren unbeirrt ihren klassischen 80iger Metal-Sound fahren, auch auf dem neuen Output Claws of steel.

Nach reichlich auf und ab kann man wohl den Einstieg von Sängerin Nathalie vor 10 Jahren klar als Gewinn werten, wodurch sich MYSTERY BLUE als eine der letzten Metal-Queen-Bands zählen kann. Denn ganz in der Tradition von LEE AARON, DORO und Co verkörpert sie voll die Klischees der 80iger, versucht sich nicht als zarte Elfe oder coole Härtebraut zu verkaufen. Damit passt sie perfekt zu ihren Herren, die ebenfalls eindeutig die letzten 20 Jahre verpennt haben. Mit messerscharfen Riffs, krachenden Beats und reichlich Energie sorgen sie sehr schnell für wehende Haare. Man hört deutlich, dass hier alte Hasen am Werk sind, auch wenn die Drums gelegentlich sonderbare Ausbrüche mitbringen. Ansonsten ist schlichtweg Manta-Power angesagt und man hat schnell Bilder vor Augen von Ü-30iger Kerlen mit Bierbauch und verwaschenem, viel zu engem RUNNING WILD-Shirt. Nach dem eher belustigenden Intro aus der Zauberflöte, bei dem Nathalie den Gothic-Soprantanten den Stinkefinger zeigt, gibt es gut auf die Nuss, Claws of steel oder Queen of the damned gehen saftig ab und ACCEPT-like Mittempostampfer wie Electric power rocken, hier und da mal ein Riff von JUDAS PRIEST oder ein MAIDEN-Lauf, MYSTERY BLUE weichen nicht einen Schritt ab von altbekannten Linien. Aber das ist ok so, die Band steht auf diese Mucke und bringt sie ausdrucksstark rüber, der klasse Sound von Achim Köhler (PRIMAL FEAR, BRAINSTORM, SACRED STEEL) lässt die Songs keinen Moment wirklich altbacken klingen. Das Aushängeschild der Band bleibt natürlich Sängerin Nathalie, die manchmal ein wenig an die Königin der Metal-Queens, LEE AARON, erinnert, was vor allem bei den wenigen ruhigeren Momenten durchkommt. Ok, das Gequietsche klingt auch mal nach einer Vollbremsung einer 2CV-Ente, aber irgendwie passt es ins Gesamtbild dieser sympathischen Frau, die auch in Jogginghose und Schlabbershirt nett rüberkommt. Ihre Einsätze mit dem Didgeridoo sind ein netter Gag, warum nicht…

Für moderne, zeitgemäße oder gar Trendorientierte Metal-Heads sind MYSTERY BLUE ganz sicher eine Lachnummer, wer auf urtypischen, powervollen 80iger Metal steht muss unbedingt reinhören.

Veröffentlichungstermin: 10.11.2006

Spielzeit: 44:42 Min.

Line-Up:
Nathalie Geyer – Vocals, Didgeridoo
Frenzy Philippon – Guitars, Backing vocals
Rikki Mannhard – Bass, Backing vocals
Vince Koehler – Drums, Backing vocals

Additional keyboards – Bernard Geyer

Produziert von Achim Köhler
Label: Mausoleum Records

Homepage: http://www.mysteryblue.com

Email: Mysteryblue@aol.com

Tracklist:
1. The twilight zone
2. Claws of steel
3. Shades of death
4. Electric power
5. Psycho city
6. Destructive instinct
7. The blade
8. Queen of the damned
9. Hidden world
10. Fuego
11. Contagious

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner