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MOURNERS LAMENT: Unbroken solemnity

Für Doom-Deather ein Pflichtkauf – ein Debüt, das Genrefreaks glücklich macht und auch jetzt bei strahlendem Sonnenschein gepflegte Melancholie verbreitet.

Aus dem fernen Chile, genauer aus Vina del Mar-Santiago, kommt eine recht neue Band, bei deren Namen man wohl kaum an chilenische Cantantes und feurige Latinoklänge denkt. MOURNERS LAMENT machen Doom-Death, da denkt man doch… Genau, MAR DE GRISES, deren Debüt und Show beim DOOM SHALL RISE III Chile beeindruckend im Doomkosmos verankerte. Deren Basser Rodrigo hat sich 2004 mit Kollegen von POERNA ARCANUS und LETAL SOLARIS zusammengetan, um etwas Eigenes zu schaffen. Und mit Unbroken solemnity wird man sich schnell – äh, langsam in die Herzen der Doomer/innen schleichen.

Besonders deutlich sind die Einflüsse britischer Doomsters: ANATHEMA, MY DYING BRIDE sowie CATHEDRAL haben mit ihren frühesten, extremen Klängen ihren Stempel unüberhörbar hinterlassen. Drücken MOURNERS LAMENT mal dezent auf die Tube, dann bewegt man sich etwas in Richtung Epic-Doom, SOLITUDE AETURNUS oder CANDLEMASS kennen die Jungs also auch. Fallen die Songs in sich zusammen, und das sind die großen Momente auf Unbroken solemnity, dann verbreiten sie eine ähnlich tiefe Traurigkeit und ergreifende Melancholie, wie sie Gunder Audun Dragsten´s GODSEND 1993 auf der Heulplatte As the shadows fall erschaffen hatten. Die Growls kommen grottentief, aber nie böse oder kalt, transportieren die Emotionen der Texte fast einfühlsam zum Zuhörer. Erhebt sich dann der Song in einen groovenden Death-Metal-Part oder ein klassisches Doom-Riff, dann ist das wie eine Befreiung, die Traurigkeit weicht einem Mitwippen der langsamen Art. Aber nur, um dann wieder tief in die Melancholie zurückgezogen zu werden. Kennt man alles schon? Klar, aber nicht immer in dieser Intensität.

Und dann das Ende von Sadness caress: 10 Minuten das gleiche Riff, unabwendbar, endgültig, hypnotisch, ewiglich! Das so zu spielen, das lernt man nicht beim Musiklehrer um die Ecke. Diese Jungs haben spürbar im Blut, was es heißt, Doom zu zelebrieren. Langsam spielen können Viele, was die zahlreichen Bands beweisen, die die letzten Jahre auch mal Doom spielen wollten. MOURNERS LAMENT hingegen spielen keinen Doom, sie SIND Doom. Aargh, ich krieg mich nicht mehr ein… Nach geschätzten 30 Durchgängen wird die Gänsehaut immer noch mit jeder Runde größer. Wüsste ich nicht, das in meiner Promokiste noch unangetastet die neue MOURNING BELOVETH und MAR DE GRISES liegen, MOURNERS LAMENT Unbroken solemnity hätte jetzt schon den Platz in meinen Poll 2008 gesichert.

Für Doom-Deather ein Pflichtkauf – ein Debüt, das Genrefreaks glücklich macht und auch jetzt bei strahlendem Sonnenschein gepflegte Melancholie verbreitet.

Veröffentlichungstermin: 26.03.2008

Spielzeit: 32:17 Min.

Line-Up:
Cristian Ibanez – Vocals
Felipe Plaza – Guitars
Rodrigo Galvez – Bass
Luis Moya – Drums

Produziert von Mourners Lament
Label: Descent Productions

Homepage: http://www.myspace.com/mournerslament

Tracklist:
1. Suffocating hopes
2. Unbroken solemnity
3. Sadness cares

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