MOTHER OF MERCY: IV – Symptoms Of Existence

Massiver, in den Neunzigern verwurzelter Hardcore, dem es höchstens ein wenig Speed mangelt.

Wenn du dich fragen solltest, wie schon Album Nummer vier, und ich kenne gar nichts von MOTHER OF MERCY, dann lass dir folgendes gesagt sein: Die Veröffentlichungen der US-Hardcore-Band folgen tatsächlich einer Nummerierung, aber in dieser sind auch das erste Demo und die Debüt-EP enthalten. Aktuell hauen dir MOTHER OF MERCY mit IV – Symptoms Of Existence nämlich erst ihr zweites Album um die Ohren, welches das erste für BRIDGE NINE darstellt. Die Typen aus Pennsylvania orientieren sich deutlich am Hardcore der Neunziger, agieren ganz ohne Breakdowns, aber mit massivsten Riffs, haben heiseres Geschrei parat, flotte Moshparts, aber hauptsächlich fetteste Grooves. Ja, du darfst an ALL OUT WAR und EARTH CRISIS denken, aber ganz so metallisch wie diese Bands sind MOTHER OF MERCY dann doch nicht, dafür steckt zu viel von den CRO-MAGS drin. Außerdem mehr lassen sie einen Schuss Sludge zu, wie ihn CROWBAR in ihren schnellsten und heftigsten Momenten parat haben. Die zehn kurzen, kompakten Songs ergeben auch ein ebensolchen Album, das aber in seiner Brutalität durchaus einige Facetten bietet. Manchmal ziehen MOTHER OF MERCY eben den gröbsten Holzhammer raus, manchmal fordern sie dich aber auch zum Tanz auf und zerlegen mit wahnsinnig rockigen Momenten den Pit in seine Einzelteile.

Gut gemacht ist IV – Symptoms Of Existence auf jeden Fall. MOTHER OF MERCYs massive Riffs werden von routinierten Musikern gespielt, die das Livefeeling auch ins Studio bringen, selbst wenn hier nichts besonders anspruchsvoll ist. Das selbe gilt für das beherzte Drumming, das unwahrscheinlich viel Druck bietet. Der Gesang mag eintönig sein, aber von so einem räudigen Biest von einem Album erwartest du doch nicht etwa die große stimmliche Abwechslung, oder etwa doch? Die Hauptsache ist doch, dass IV – Symptoms Of Existence mit dem Titelsong, Drown, Swinging The Chain, Control, Upper Hand und dem ultrabrachialem Rockmonster World Of Pain gute Nummern parat hat, die mit ihrer authentischen Produktion auch noch in das richtige brachiale Soundgewand verpackt wurden. Ein paar richtig schnelle Nummern hätten uns MOTHER OF MERCY dennoch schenken dürfen, nach ein paar Durchläufen bist du von diesem zähen Klumpen Hardcore nämlich äußerst satt.

Veröffentlichungstermin: 28. Januar 2011

Spielzeit: 25:28 Min.

Line-Up:

Robert Taylor Wilson IV
Vincent Leonardo
Kyle Kimball
Mike Rosey
Drew Ferry
Rip Klep

Label: Bridge Nine Records
MySpace: http://www.myspace.com/motherofmercyhc

Tracklist:

1. Forever Night, Forever Mourning
2. Symptoms Of Existence
3. Soul Burns Slow
4. World Of Pain
5. Swinging The Chain
6. Live Through Darkness
7. Control
8. Drown
9. Upper Hand
10. Final Breath

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