MOR DAGOR: Necropedophilia

Hier holzen einige ganz böse Rabauken durch das Schwarzwurzel-Gestrüpp, und sind dabei so evil, dass der Kiefer in der Gähnposition verankert bleibt.

MOR DAGOR wurde bereits 1996 gegründet, wegen zahlreichen Line-Up Wechseln wurde es aber immer wieder still um die deutschen Schwarzmetalljungs. Ihr Alter merkt man ihnen gar nicht an, wenn man den Titel ihres neuesten Werkes „Necropedophilia“ liest. Geschmacklose Schockwirkungen dieser Natur wurden von Gore-begeisterten Bands anfangs der Neunziger schon derart erforscht und ausprobiert, dass es im Jahre 2004 nur noch ein Gähnen und ein „wie alt sind diese bösen Rabauken denn?“ hervorruft.

Bereits nach wenigen Minuten Hörwirkung von „Necropedophilia“ und dem Blick auf das Bandlogo ist klar, an wem sich MOR DAGOR mit Vorliebe orientieren: MARDUK. Besonders die jüngeren Zeiten von MARDUK scheinen es ihnen angetan zu haben—offenbar möchte man gerne auch schöne schockierende T-Shirts herausgeben können, damit die Teenie-Satanisten sich nicht nur bei den Schweden einkleiden. Auch Anleihen an INFERNAL 666 und DARK FUNERAL sind bei den Deutschen präsent. Prügeln können die MOR DAGOR Jungs indes auch, rasende Songs, Double-Bass Attacken, antichristliches Kreischen—sämtliche Zutaten wurden gemäss Lehrbuch abgemessen, vermengt und bei 666 Grad im Ofen gegart. Der teuflische Braten schmeckt im Song „Drenched in Blood“ auch wirklich lecker, da hier besonders den Gitarrenlines viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Auch der Gartopf—Pardon, die Produktion—hält, was sie verspricht, von unkontrolliertem Rumpeln kann nicht die Rede sein. Eher unkontrolliert sind hingegen die primitiven Äusserungen im Sample von „Diabolical Inferno“: offenbar fluchen hier die Salmonellen, die im Gartopf gewohnt hatten bis zu ihrer Vertreibung.

Was den MOR DAGOR-Braten angeht, fällt indes eines auf: er ist so fad wie ein ungewürzter Tofublock. Denn guten Schwarzmetall kann man nicht einfach nach einem 08/15-Rezept kredenzen und mit Technik versehen, es gehört auch Herzblut und wahre Leidenschaft dazu. Und die fehlt hier schlicht und ergreifend, weil sie peinlichen Imagegelüsten Platz machen musste. Ärgerlich.

Veröffentlichungstermin: 23.08.2004

Spielzeit: 33:27 Min.

Line-Up:
Torturer: Drums

Pestilence: Gitarren, Vocals

Beast: Gitarren, Vocals

Gastmusiker

Lord Astaroth: Bass

Produziert von Kalle und Peter (CBK Studios)
Label: Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.mor-dagor.de

Email: webmaster@mor-dagor.de

Tracklist:
1. Throne of Flesh

2. Fistfucked in Paradise

3. Drenched in Blood

4. Corpus Christii

5. Diabolical Inferno

6. Necropedophilia

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