MISTRESS: II: The Chronovisor [Re-Release]

Diese Scheibe ist der Elefant im Porzellanladen eurer Seele.

Nach dem selbstbetitelten Debüt gaben sich MISTRESS mit II: The Chronovisor erneut die Ehre. Und Earache hauen auch hiervon nochmal ein Re-Release raus. Der Kern ist dabei der selbe geblieben. Düsterer Sludge, aus kübelweise fiesem Grindcore, Doom, Hardcore und anderen toxischen Substanzen. Der Sound des Zweitlings ist ein wenig lebendiger, erdiger, aber genauso bleischwer und düster, wie auf dem Vorgänger. Sänger Dave Cunt setzt seine Stimme hier ein wenig vielfältiger ein als zuvor. Statt durchgehendem Gekreische wird nun auch mal die Stimmlage variiert, was dem Sound durchaus gut tut. Überhaupt versuchen MISTRESS auf dieser Scheibe offensichtlich mehr aus den Songs zu machen. Statt nur dem bloßen Heruntergeschrubbe der massiven Riffs, gibt es auf II: The Chronovisor komplexere Strukturen, durchdachtere Stücke und mehr Feinheiten, die es zu entdecken gilt. Das alles bewegt sich natürlich in engen Grenzen. Die Grundregel ist nach wie vor, mit so wenig Ballast wie nötig so schwer wie möglich zu sein. Paradox? Nicht bei MISTRESS. Die Engländer setzen selbst die einfachsten Dinge so in Szene, dass man sich von minimalster Kraft maximal bewegt fühlt. Diese Scheibe ist der Elefant im Porzellanladen eurer Seele. Vertonte Gefühle, die vorher undenkbar waren, äußern sich hier auf so krasse Art und Weise, dass ich es echt verstehen kann, wenn euch das nicht gefällt.
Die Scheibe ist nach wie vor krank, dunkel und extrem, im Gegensatz zum Debüt aber doch ein wenig braver ausgefallen. MISTRESS klingen ein wenig, ein ganz klein wenig, wirklich nur ein ganz bisschen gemäßigter, aber auch ein Stück weit sperriger und nicht ganz so straight durch die Wand wie zuvor. Trotzdem hat die Musik der Briten nichts von dem verloren, was sie ausmacht. Der Dreck ist geblieben, der Sound ist kantig und rau, der Gesang elendiglich fies. Alles im grünen Bereich also – oder besser gesagt, gerade NICHT.

Veröffentlichungstermin: 2005

Line-Up:
Dave Cunt – vocals through strongbow & amber leaf effects units
Misery – Mesmerising electric guitar solos, moaning and rosy cheeks
Drunk – Pointless notes and being a fat disgusting prick
Dirty Von Arse – Bulldozing barbarian basslines, celebrity lookalikes
Migg – Blast snare, swinging thumb jumps and desecration of Hectors armour

Produziert von Migg
Label: Earache Records

Homepage: http://www.necronaut.tk

Tracklist:
01. Rat Piss
02. Psychic One Inch Punch
03. Goatboy
04. Wanker Colony
05. The Chronovisor
06. Hit Bottom
07. No Memory
08. Piss for Blood, Shit For Brains
09. 38
10. In The Shadow of the Horns
11. Like Broken Glass

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