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LENG TCH´E: The Process of Elimination

Hier die Antwort, wer nach dem viel zu frühen Ableben der Legende NASUM die Speerspitze des europäischen Grindcore darstellt: Willkommen auf dem Thron, LENG TCH´E!

Und sie liegen am Boden mit gespaltenen Schädeln, ausgeweidet und mit gebrochenen Knochen. Das ist nicht der Beginn eines schlechten Horrorromans, das ist das Gefühl das man hat wenn diese 35 Minuten zu Ende sind. Dieses Grindcore-Schlachtfest ist das extremste seit langer Zeit, einzig die letzte PIG DESTROYER kann diese geballte Zerstörungswut noch übertrumpfen.

Vollkommen wild und hemmungslos brutal liefern die fünf belgischen Grinder alles ab, was man sich als Fan dieses Genres wünscht: Von kranken Blast Beats über rasend schnellen Moshattacken bis hin zu fetten Grooves ist alles vertreten, was ein gutes Album dieser Kategorie ausmacht. Dazu gibt es messerscharfe, tiefgestimmte Riffs, einen mörderisch im Magen rumorenden Bassound und Hooklines, die sich ins Gehirn fräsen, dass man sie nicht mehr los wird. Die Songs sind kurz und knackig, im Schnitt anderthalb Minuten kurz, doch der eigentliche Song kommt dennoch nie zu kurz, so hat jedes Stück auf dem Album eine eigene Identität und ist unverwechselbar LENG TCH´E. So gibt es neben brachialen Grindcore-Brettern wie Overkill Bill, Fat Camp, The Plastic Motive und wie sie alle heißen auch angenehme Ausnahmen wie die schön eingängigen und groovigen Another Hit Single und P.I.M.P. oder das mächtig rockende Motorgrinding.

Auch ansonsten fetzen die Belgier ohne Scheuklappen: Seien es Hardcore-Einflüsse wie in Icon Resizer, eine ordentliche Crustcore-Kante wie in Patriotic Pleasure, oder das ein oder andere Thrash Metal wie sie sich in Clarity Denied versammeln. All das macht The Process of Elimination zu einer wilden, brutalen und originellen wie technisch anspruchsvollen Scheibe. Apropos brutal, so ein derbes Organ wie Sänger B. El Bastardo zur Verfügung hat findet sich nicht alle Tage. Der Brüllwürfel kotzt nicht nur kellertief und dennoch schön aggressiv alles aus, was ihn anpisst, er setzt auch feine Screams ein und überzeugt insgesamt auf ganzer Linie.

Trotz der teilweise blinden Wut, die LENG TCH´E an den Tag legen, sie sind keineswegs die verbohrten Brutalos, die jedem der lacht erstmal die Milz entfernen. Im Gegenteil, die Texte sprühen vor trockenem Witz und Sarkasmus, die Songtitel bestehen oftmals aus gelungenen Wortspielen und auch das Artwork bietet bösen Witz, der manchen im Halse stecken bleiben dürfte. Somit stellt das Quintett eine humorvolle, aber nicht lachhafte Band dar. Dass The Process of Elimination außerdem von einer mörderischen Soundwand bekleidet ist, lässt diese Scheibe entgültig zu einer Pflichtveranstaltung für Grindcore-Fans werden, vor allem Fans von RELEVANT FEW und auch NASUM werden jubeln.

An The Process of Elimination gibt es rein gar nichts auszusetzen, alles stimmt, von der Musik, die keinerlei Schwächen in den 35 Minuten aufweist bis hin zu Texten und Artwork. Das mittlerweile dritte Album der Wahnsinnigen aus Belgien lässt somit keinen Zweifel zu. Wer nach dem tragischem Ableben von NASUM die europäische Speerspitze in Sachen Grindcore darstellt: Willkommen auf dem Thron LENG TCH´E! Besser geht´s einfach nicht.

Veröffentlichungstermin: 4. Juli 2005

Spielzeit: 33:28 Min.

Line-Up:
B. El Bastardo – Vocals

Nikki G – Guitars

The Spleenventer – Guitars

Nicolas – Bass

Svencho – Drums
Label: Relapse Records

Homepage: http://www.razorgrind.com

Email: info@razorgrind.com

Tracklist:
1. The Fist of the Leng Tch´e

2. Don´t Touch My Spandex

3. Overkill Bill

4. Another Hit Single

5. Bobby-Joe´s Slumber Party

6. Remote Controlled

7. Glamourgirl Concubine

8. Ingest / Dissent

9. Schematic

10. Man´s Inhumanity to Man

11. Motorgrinding

12. Far Camp

13. Icon Resizer

14. Derisive Conscience

15. Patriotic Pleasure

16. The Plastic Motive

17. Testosterone Collar

18. Scene Scenery

19. Clarity Denied

20. Mediocrity Contest

21. P.I.M.P.

22. Reality? TV

23. Alliance of Blockheads

24. Terminal Excess Patient

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