blank

LARS BOUTRUP´S MUSIC FOR KEYBOARDS: The Great Beyond

Musik vom Keyboarder für eben die Leute, die gezielt sowas mögen

LARS BOUTRUP ist schon lange als Tastenmann unterwegs, in Bands wie BIG BANG, SUPERNOVA und EVIL MASQUERADE. Wer gern auch mal skandinavische Filme schaut, der hat auch dort vielleicht schon eine Melodie von ihm gehört. Mit seinem Projekt LARS BOUTRUP´S MUSIC FOR KEYBOARDS präsentiert der Däne nun mit „The Great Beyond“ das vierte Album. Mit neuen Leuten an der Seite, Drummer Spike Nior saß schon bei gemeinsamen Bands wie BIG BANG, SIMCESS und JURUDA MUSIC an den Trommeln. Niels Wilhelm Knudsen fügt sich als Jazzer und Musiklehrer am Bass stimmig ein. Zeit für die Reise durch progressive Tastenmusik im Sinne von Helden wie JON LORD, KEITH EMERSON, KEN HENSLEY und Co., zumindest präsentiert man sich so.

LARS BOUTRUP´S MUSIC FOR KEYBOARDS bietet, wonach der Name klingt

Ein wildes, sphärisches Intro, und auch „Mr. T“ macht schnell deutlich, dass es hier Musik hauptsächlich für Fans von Orgeln, Keyboards und Synthesizer gibt. Was im Prog Rock meist Teil des Gesamtwerks ist, hat hier wenig überraschend die Oberhand. Es wabbert, fiept, orgelt, begleitet von der soliden Rhythmsection, die dem Hausherrn allen Raum lässt, aber auch mal selber eher unbemerkt nette Spielchen einbringt. So machen Trips wie „Whatever Mama Said“ durchaus Spaß, da kommt alles in den Topf, 70er Disco-Flair, dann klingt es nach 80er Games-Soundtrack, dann nach einer typischen 90er Jahre US-Fernsehserien-Titelmelodie. Später kommt „Ich Will Tanzen“ mit durchaus packendem Groove und hätte mit Gitarre sicher eine gesunde Härte. Die gibt es aber nicht, zurück bleibt das Empfinden, dass dem Song etwas fehlt. „Klavier Stuck Fur Freude“ zeigt sich als schöne Pianosuite. Hat man wenige Tage vorher mal wieder die Platte von LUBOMYR MELNYK gehört, dann kann LARS BOUTRUP nur blass aussehen. Der Titelsong „The Great Beyond“ lässt nochmal aufhorchen, kommt mit viel früh-70er Progressive Rock, so manche Kraut Rock-Band kommt einem in den Sinn. Im Gesamtwerk denkt man aber eher an Elektroniker wie KLAUS SCHULZE oder JEAN MICHEL JARRE als an die Tastenhelden des Rock.

Musik vom Keyboarder für eben die Leute, die gezielt sowas mögen

Trotz dieser genannten besseren Darbietungen gelingt es LARS BOUTRUP nicht, mich zu fesseln oder zum intensiveren Zuhören einzuladen. Der gerade bei progressiveren Klängen oft aufkommende Drang, unter dem Kopfhörer zu verschwinden, bleibt hier aus. Viele Parts wabbern an einem vorbei, klingen gar albern oder nach Wellness-Musik. Klar beherrscht der Däne seine Tasten, bringt gute Ideen ein, aber auch zu viele Klischees. Überraschungen oder gar Wow-Momente wie bei seinen Idolen findet man hier nicht. Hier und da mit ein paar Gesangszeilen oder einer sich lautstark meldenden Gitarre aufgebauscht würde das Gesamtbild sicher interessanter wirken. So bleibt es nur gut gemachte Musik vom Keyboarder für eben die Leute, die gezielt Keyboardlastige Klangbilder mögen.

Veröffentlicht am 02.03.2020

Spielzeit: 47:01 Min.

Lineup:
Lars Boutrup – Orgel, Keyboards, Synthesizer
Niels Wilhelm Knudsen – Bass
Spike Nior – Drums, Percussion

Label: Ex´cess Records

Homepage: http://www.musicforkeyboards.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/musicforkeyboards

Die Tracklist von „The Great Beyond“:

1. The Rising (Video bei youtube)
2. Mr. T
3. Whatever Mama Said
4. Dripping Cycles
5. Jerry And The Suitcase
6. Inventio
7. Ich Will Tanzen
8. Klavier Stuck Fur Freude
9. The Great Beyond

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner