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KARG: Resignation

„Resignation“ wandelt im Allgemeinen auf den Spuren seiner Vorgänger, bleibt dank Feingefühl und Liebe zum Detail jedoch trotzdem im Gedächtnis.

„Wos bleib‘ san oi de laaren Worte.“, so Mastermind J.J.s (HARAKIRI FOR THE SKY) ernüchterndes Fazit im Auftakt „Was bleibt“. Der Titel „Resignation“, unter welchem KARG ihre vier ausladenden Kompositionen zusammengefasst haben, könnte somit passender nicht gewählt sein. Mit bedrückender Schwermut und einem starken Hang zur Melancholie blicken die emotionalen und ergreifenden Texte diesmal oft zurück: in die Vergangenheit, auf schicksalsschwere Erfahrungen, in die eigene Gefühlswelt.

In jedem Fall scheinen die Aussichten düster, die Zukunft zu ungewiss, um sie mit offenen Armen zu empfangen. Verständlich also, dass KARG inhaltlich so intim bleiben und die persönlichen Texte in Mundart dafür mit Liebe zum Detail instrumentieren. Stilistisch bleibt sich das Projekt dabei treu: Am Post Black Metal- / Blackgaze-Fundament rüttelt die Band genauso wenig wie an Sänger J.J.s charakteristischen Vocals, die zwar weniger durch stilistische Bandbreite auffallen, aber dafür umso mehr mit roher Emotion punkten können.

KARG denken die bandeigene Handschrift nicht neu und bleiben doch im Gedächtnis

Während „Resignation“ im Allgemeinen auf den Spuren seiner Vorgänger wandelt – eine etwas feinfühligere Variante HARAKIRI FOR THE SKYs wäre sicherlich nicht die schlechteste Referenz -, hinterlassen vereinzelte Stilmittel wie das gesampelte Filmzitat in „EBBE//FLUT“ oder die warme Geige in Verbindung mit dem aufrichtigen Klargesang in „Was bleibt“ für genug eigenes Profil. Das fast 15-minütige „Generation ohne Abschied“ wiederum startet leise wie bedacht mit Glockenspiel und folgt dann der wehmütigen Leadgitarre, bis Rapper Private Paul zum Ende des zweiten Drittels mit ein paar gesprochenen Zeilen eine deutliche Zäsur setzt.

Zunächst mag das freilich ungewohnt klingen, fügt sich letzten Endes aber besser in KARGs überlegtes Arrangement ein als erwartet. Ohne die bandeigene Handschrift neu zu denken oder gar die Grenzen des Genres zu sprengen, findet „Resignation“ somit einen Weg, auch weiterhin in unserem Gedächtnis zu bleiben – mit vertrautem Ansatz zwar, doch ganz sicher nicht mit leeren Worten.

Veröffentlichungstermin: 25.11.2022

Spielzeit: 46:25

Line-Up

J.J. – Vocals, Bass, glockenspiel
Daniel Lang – Guitars, Vocals
Chris Purch – Guitars, Vocals
Georg Traschwandtner – Guitars
P.F. -Drums

Produziert von Georg Traschwandtner und Jack Shirley (Mastering)

Label: AOP Records

Homepage: https://karg.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/kargband/

KARG “Resignation” Tracklist

  1. Was bleibt (featuring Klara of Firtan)
  2. EBBE//FLUT (featuring E-L-R)(Video bei YouTube)
  3. Grab der Wellen (featuring P.G. of GROZA and Klara of Firtan) (Audio bei YouTube)
  4. Generation ohne Abschie (featuring T.L. of lûs and Private Paul (KASH)) (Audio bei YouTube)

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