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JORDAN RUDESS: Rhythm Of Time

Virtuos wie immer und mit einer Starbesetzung präsentiert uns Jordan Rudess seine neue Soloscheibe.

Schon die Eckdaten erinnern an das LIQUID TENSION EXPERIMENT. Zwei Wochen Studio, zwei Wochen keinen Kontakt zur Außenwelt. Zwei Wochen Zeit um doch noch die JORDAN RUDESS Solo Scheibe im Jahre 2004 zu realisieren. Als Teil der beiden Flüssigkeits-Spannungs-Experimente, die bekanntlich mit seinem Einstieg bei DREAM THEATER leider ad acta gelegt wurden, ist ihm diese Arbeitsweise bestens bekannt.

So überrascht es nicht, dass der Keyboard-Virtuose mit seinen erstklassigen Mitstreitern Rod Morgenstein, Joe Satriani, Steve Morse, Greg Howe, Dave Larue, Kip Winger und dem noch von Jordan Rudess selbst entdeckten Talent Daniel J einmal mehr ein höchst anspruchsvolles Album kreiert hat. Stilsicher bewegen sich Jordan Rudess und seine hochkarätigen Mitstreiter durch die Facetten des Progressive Rock und verneinen dabei weder Jazz-Einflüsse noch Blues-Wurzeln. Eine gewisse Zentrierung der Keyboards hört man „Rhythm Of Time“ natürlich an. Dennoch verfügt das Album über viel Komposition und nicht allzu viel Improvisation. Dies sollte man natürlich immer im Kontext dieses erhabenen Kreises von Musikern sehen. Im selben Kontext steht natürlich die Musik. Ob wahnsinnige unisono Fills wie in „Time Crunch“, die die Petrucci-artigen Gitarrenriffs verbinden oder das einfach nur kranke Meisterwerk „Insectamongus“, das von PLANET X -artigen Fusion-Keyboardphrasen lebt. JORDAN RUDESS bewegt sich auf jedem Terrain sicher. Sogar seine durch Kip Winger ausgeführten Gesangsausflüge in „Beyond Tomorrow“ und „Tear Before The Rain“ sind gelungen. Wer DREAM THEATER und das LIQUID TENSION EXPERIMENT kennt, weiß auch um Jordan Rudess‘ Faible mit kleinen, teils bekannten Melodiephrasen zu spielen und diese in Songs einzubauen, um dann mit ihnen zu experimentieren und das harmonische und rhythmische Korsett zu lösen. Diese kleinen Experimente scheinen dann als Ideen für ausufernde Passagen zu dienen. Das tut er natürlich auch auf „Rhythm Of Time“ zu Genüge, zum Beispiel in „Bar Hopping with Mr. Picky“, das mit einem großartigen Steve Morse Solo ausgestattet wurde. In „RA“ tauchen dann einige orientalische Klänge auf, die an die Sitar- und Gitarrenharmonien von John Petrucci in „Home“ auf DREAM THEATER`s „Metropolis Part 2“ erinnern. Die Frage zu stellen, ob dies gelungenes Selbstzitat oder Selbstplagiat ist, scheint übertrieben. Vielmehr ist es gerade für die treuen Fans von Jordan Rudess und DREAM THEATER eine interessante Geschichte.

Genau für diese Zielgruppe ist auch „Rhythm Of Time“. Dieses Projekt füllt die Lücke, die das LIQUID TENSION EXPERIMENT hinterließ, recht gut, auch wenn teilweise andere Schwerpunkte gesetzt wurden. Ein Highlight ist natürlich der Einsatz des großartigen Joe Satriani, von dem die ersten Soli in „Screaming Head“ und „Insectamongus“ stammen. Bei Tracklängen zwischen 5 und 10 Minuten ist natürlich auch klar, welche Käuferschicht an der Platte beruhigt vorbei gehen kann. So kann man sagen alles neu – endlos neuer, erstklassiger Stoff zum rein- und raushören – und alles beim Alten – nur für Prog Rock Fans. Eines ist jedoch klar: Anspruchsvoller geht es musikalisch kaum. Es ist diese Leichtigkeit, mit der Jordan Rudess und seine Weggefährten ihre musikalischen Ideen umsetzen – auch Virtuosität genannt -, die auch DREAM THEATER und vielleicht PLANET X auszeichnet. Alle anderen dürfen wieder hören, staunen und von vorne anfangen. Die Bandbreite und das Können sind erschlagend.

Veröffentlichungstermin: 30.08.2004

Spielzeit: 59:16 Min.

Line-Up:
Jordan Rudess

Joe Satriani

Steve Morse

Greg Howe

Vinnie Moore

Dave Larue

Kip Winger

Daniel J

Produziert von Jordan Rudess
Label: Magna Carta

Homepage: http://www.jordanrudess.com

Tracklist:
1. Time Crunch

2. Screaming Head

3. Insectamongus

4. Beyond Tomorrow

5. Bar Hopping With Mr. Picky

6. What Four

7. RA

8. Tear Before The Rain

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