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ISTAPP: Blekinge

Eine grimmige Trollparty für diejenigen, die es catchy und frosty mögen.

Statt verkrampft etwas Neues erschaffen zu wollen, klauen ISTAPP lieber frech wie schwedischen Trolle bei allem, was grimmig ist und ihnen in den Weg kommt. Blekinge, das Debütalbum von ISTAPP, ist schnell, melodisch, mit folkigen Melodien versehen, die aber doch in stetiger Raserei ausarten. Eigentlich ist Blekinge trotz seiner frostigen Ausrichtung eher ein Partyalbum, es macht Spaß, geht ins Ohr und ins Bein. Irgendwie muss ich dauernd an alte FINNTROLL denken, aber das wäre auch nur die halbe Wahrheit. Bei ISTAPP fließen nebenher auch noch sehr alte VINTERSORG, BORKNAGAR und ULVER mit ein, gerade wenn der melodische Black Metal mal einen Moment inne hält und stattdessen Folkpassagen gespielt werden, oder etwas epischerer Klargesang Einzug in die Musik hält, wie in I Väntan På Den Absoluta Nollpunkten oder Fjällhöga Nord. Wenn die Heavy Metal-Einflüsse ein wenig deutlicher werden, dann haben ISTAPP etwas von neueren IMMORTAL, 1160 (Miovik) beweist es. Und mit Snö und seinen bizarren Synthesizern ist auch eine Hommage an ARCTURUS enthalten.

Das klingt nach viele Köche, die den Brei verderben, aber ISTAPP schreiben und arrangieren ihre Songs mit so viel Geschick, dass alles wie aus einem Guss klingt. Daneben haben ISTAPP begriffen, dass es bei derart melodischem Material kurze Songs sein müssen, um den Hörer nicht bald zu langweilen. Also wird achtunddreißig Minuten auf die Tube gedrückt, kurze Ambient und Folk-Elemente ausgenommen. Das ganze ist gerade im Bereich der Gitarren gut gespielt, aber auch das drückende, tighte Drumming ist essentiell, um schnell auf den Punkt zu kommen. Hier kann sich Hauptsongwriter Fjalar, der beide Instrumente bedient, herrlich austoben. Basierend auf der Musik setzt auch Sänger Mordechai von Renvaktar alles daran, so abwechslungsreich wie sein Kollege zu agieren, mal mit hysterischen Gekreische, dann wieder mit fiesem Knurren oder mit epischen Gesängen.

Natürlich, richtig tief geht Blekinge nicht. Es ist ein Album, das alles erfüllt um Black Metal-Kids, die auch gerne Pagan Metal hören, zum Headbangen zu bringen und ihre Trinkhörer, mit Limo gefüllt, in die Luft recken zu lassen. Insofern hat METAL BLADE hier ein neues Pferd im Stall, das, richtig vermarktet und viel auf Tour, auch ordentlich verkaufen wird. Einfach weil es Spaß macht, ISTAPP zuzuhören. Für nebenbei, wenn es brutal, aber doch catchy sein soll, ist das klar und sauber produzierte Blekinge eine schöne Sache. Aber um wirklich tief zu gehen haben die drei Musiker mit starkem Faible für den Winter noch viel Arbeit vor sich. Wer es catchy und frosty mag und wer gerne grimmige Partys schmeißt, der kann ISTAPP auf jeden Fall eine Chance geben. Nur eine Frage bleibt noch offen: Wer veröffentlicht so ein Album denn bitteschön im Juni?

Veröffentlichungstermin: 4. Juni 2010

Spielzeit: 37:57 Min.

Line-Up:
Mordechai von Renvaktar – Vocals
C. Ashuck von Renvaktar – Bass
Fjalar – Drums, Guitars
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.istappofficial

MySpace: http://www.myspace.com/istapp

Tracklist:
1. Vinterriket
2. Köldens Union
3. 1160 (Miovik)
4. I Väntan På Den Absoluta Nollpunkten
5. Evig Köld Koncentrated
6. Snö
7. Fjällhöga Nord
8. Bortgång Af Alvrödul, Ljusets Förfall
9. –
10. Blekinge

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