INSANIA (STOCKHOLM): Fantasy – A New Dimension

Und monatlich grüßt das schwedische Melodic Speed Metal-Murmeltier…

Stagniert der Heavy Metal? Oder bin ich ein perzeptueller Grobmotoriker, wenn der einzige Unterschied zwischen INSANIA und GAMMATOVARCTIWEEN in meinen Ohren die (inzwischen ebenfalls schwindende) songwriterische Klasse letzterer ist?

Seit über zehn Jahren frönen die Schweden INSANIA nun schon dem melodischen Speed Metal. Fantasy – A New Dimension ist das dritte Album der Band, das entgegen seinem Titel allerdings alles andere als eine neue Dimension darstellt. Im Gegenteil, musikalische Veränderungen muss man mit der Lupe suchen. Leider habe ich als perzeptueller Grobmotoriker aber keine Lupe zur Hand. Deswegen kann ich nur wiederholen, was Fierce so ähnlich schon über den Vorgänger Sunrise In Riverland geschrieben hat.
Die Gitarren spielen die üblichen doppelstimmigen Leads, Riffs und Soli. Die Keyboards haben bei den recht ausladenden Kompositionen ebenfalls ein Wörtchen mitzureden. Die Rhythmusfraktion agiert tight und abwechslungsreich, sticht aber zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form hervor. Ola Halén, der Neuzugang am Gesang, besitzt eine klare, kräftige Stimme, die vor allem in höheren Lagen Ähnlichkeiten mit Michael Kiske besitzt (Universe). Seine Melodielinien lassen allerdings die Eingängigkeit der HELLOWEENschen Keeper…-Alben vermissen.
Bereits der Opener Life After Life macht klar, wo der Hase lang läuft. INSANIA mögen es gerne schnell und melodisch. Illusions, Master of My Mind (mit schönem Gitarren/Keyboard-Duell), das bombastische Universe, sowie der Rausschmeißer Reflections of Mine (Freude schöner Götterfunken?!) schlagen in die gleiche Kerbe. Ansonsten gibt es noch zwei treibende 6/8-Nummern (Face The Truth und Vengeance), zwei Midtempo-Tracks (Mankind und Fantasy) und das poppige Carry On, das verdächtig nach STRATOVARIUS klingt.

Im Prinzip bietet Fantasy – A New Dimension somit eine Stunde solide Kost ohne nennenswerte Ausfälle. Und dass Gitarrist Henrik Juhano sich auf der Bandhomepage als Natalie Portman-Fan outet, bringt ihm natürlich noch einen Sympathie-Bonus. Doch leider wollen die Songideen wirklich nur in Ausnahmefällen zünden. Da helfen auch eine transparente Produktion und Roland Grapow als Gastmusiker nichts.
Beinharte GAMMA RAY-Fans könnten Gefallen an dem Album finden. Aber wirklich nur die, fürchte ich.

Fazit: Und monatlich grüßt das schwedische Melodic Speed Metal-Murmeltier…

Veröffentlichungstermin: 17.02.2003

Spielzeit: 64:52 Min.

Line-Up:
Ola Halén: Gesang
Henrik Juhano: Gitarre
Niklas Dahlin: Gitarre
Tomas Stolt: Bass
Patrik Västilä: Keyboards
Mikko Korsbäck: Schlagzeug

Produziert von Mikko Karmila
Label: No Fashion Records

Homepage: http://go.to/insania

Tracklist:
1. Introduction
2. Life After Life
3. Illusions
4. Carry On
5. Master of My Mind
6. Universe
7. Face The King
8. Fantasy
9. Vengeance
10. Mankind
11. Reflections of Mine

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