HIDDEN IN THE FOG: Damokles

Gleich nach den ersten Tönen von "Damokles" ist klar, welche Band wie ein Schwert über den Häuptern von HIDDEN IN THE FOG hängt.

Gleich nach den ersten Tönen von Damokles ist klar, welche Band wie ein Schwert über den Häuptern von HIDDEN IN THE FOG hängt: EMPEROR. Genauer gesagt, sind es die letzten klingenden Atemzüge der norwegischen Legende, welche es dem 1996 gegründeten Quartett aus Magdeburg angetan hat. Komplexe Songstrukturen, sphärische cleane Gesänge, dezent eingesetzte Synths und eben, die Anleihen an die Zeiten ab IX Equilibrium. All diese Elemente werden von einer gelungenen Produktion ausgewogen in Szene gesetzt.

Die einzelnen Songs präsentieren sich als sperrige Sammelsurien verschiedenster Klänge. Heiseres Kreischen trifft auf Sprechgesang oder die bereits erwähnten cleanen Gesangslines, die Gitarrenmelodien sind vertrackt, rasen oder halten auch mal neckisch inne (etwa in A Desolate Spectaculum), stets angebracht begleitet von den Drums und dann und wann auch ergänzt durch dezente Synthtöne. Doch mehr ist nicht immer besser. Statt dessen beschleicht einen das Gefühl, dass hier musikalisch eine Einbauküche in einen Smart gezwängt wird. Die Kraft der Riffs verzettelt sich zunehmend, aus Abwechslungsreichtum wird eine neurotische Zwangshandlung, die überladenen Tonansammlungen wirken gesucht statt federleicht fließend wie dies eine Band wie BORKNAGAR zustande bringt. Eklatant wird dieser Makel schließlich in einer Kreation wie Dwelling & Growing, wo der cleane Gesang wie ein unkoordinierter Spuk über den Klangwassern schwebt. Es harzt hier letztendlich an derselben Stelle wie bei ihren Landsmännern SECRETS OF THE MOON: beim Songwriting an sich.

Was bleibt ist eine Hülle, welche Innovation verspricht, aber unter dem Strich doch keine bietet. HIDDEN IN THE FOG wollen so sehr interessant, abwechslungsreich und wie EMPEROR sein, dass für den eigenen Charakter kein Platz mehr bleibt. Wirklich spannend dürfte das Quartett jedoch werden, wenn es sich von seinen Vorbildern ablöst und das vorhandene kreative Potential ganz in die eigenen Ideen investiert.

Veröffentlichungstermin: 15.08.2005

Spielzeit: 61:55 min Min.

Line-Up:
Ghâsh: Stimme, Gitarre

Gorbag: Gitarre

Draug: Bass

Botis: Schlagzeug

Label: Twilight

Homepage: http://www.hiddeninthefog.com

Email: contact@hiddeninthefog.com

Tracklist:
1. The Ignoramus` Elegy

2. Miasmic Foreboding

3. The Soul-Mirror Apparition

4. A Desolate Spectaculum

5. Dwelling & Growing

6. And Harvest Has Come

7. By The Altar Of Reflection

8. For The Sightless To Behold

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