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HECATE ENTHRONED: Redimus

HECATE ENTHRONED präsentieren im Jahre 2004 billig-wirkendes Keyboardschwarzmetall-Material, das technisch demjenigen von 1994 zu entsprechen scheint, jedoch eine neue Komponente einführt: gähnende Langeweile. Darüber herrscht der unangefochtene Keyboardtyrann…

Reichlich überrascht hielt ich das „Redimus“-Promo in den Händen. Nach langer Stille melden sich also HECATE ENTHRONED zurück, eine Band, deren Musik mir gegen Ende der 90er Jahre von meinem CRADLE OF FILTH-verrückten Vampsterkumpel Al vorgestellt worden war. Da er sich zwischendurch von seinen CRADLE OF FILTH-Beweihräucherungen erholen musste, genoss er HECATE ENTHRONED als eine Art ultra-dekoffeinisierte Version davon, um sich vor lauter Ekstase nicht zu überanstrengen.

Gut fünf Jahre nach dem letzten HECATE ENTHRONED Full-Length-Lebenszeichen „Kings of Chaos“ erscheint nun „Redimus“. Normalerweise darf man während einer solchen Zeitspanne eine zünftige musikalische Entwicklung nach vorn erwarten, doch bei HECATE ENTHRONED bleibt diese aus. Zwar mischen sich einige Todesmetall-lastigere Parts in ihren keyboardlastigen Schwarzmetall, aber sonst ist alles beim Alten. Die Jahrtausendwende hat hier nie stattgefunden. Noch immer plärrt das Keyboard in Einstellungen, die man sich von „The Principle of Evil Made Flesh“ gewöhnt ist. Während jedoch der CRADLE OF FILTH -Erstling bereits im Jahre 1994 (!) mit giftigen Gitarren und einer wahrlich schauerlichen Atmosphäre überzeugt, klingt dies—zehn Jahre später—auf „Redimus“ einfach nur dilettantisch. Bei einer Truppe aus Teeniesatanisten können solche Tastenklänge als jugendlicher Leichtsinn abgetan werden, aber bei HECATE ENTHRONED resultiert es in einer schauerlich-komischen Atmosphäre. Den Drums fehlt ebenfalls jegliche Überzeugungskraft und die uninspirierten Gitarrenriffs müssen sich dem Tastentyrannen beugen. Der Gesang bewegt sich immerhin nicht in Ultraschall-Gefilden, sondern macht es sich auf Etage 08/15 bequem. An dieser kollektiven Langeweile ändern auch einige spanisch-angehauchte Gitarren in „Morbea“ oder langsame, TIAMAT -ähnliche Melodien und das x-te Gewitter-Sample im Titeltrack nichts. Selbst winzige Lichtblicke wie „No One Hears“ oder „The Face of Betrayal“ retten „Redimus“ nicht vor einem ausgedehnten, herzhaften Gähnen.

Was bleibt, ist wohl der tausendste Abklatsch der Erfolgsgeschichte „DIMMU BORGIR“ respektive „CRADLE OF FILTH“. Möge sich eine Muse HECATE ENTHRONED erbarmen…

Veröffentlichungstermin: 12.07.2004

Spielzeit: 45:55 Min.

Line-Up:
Dean: Vocals

Nigel: Gitarren

Andy: Gitarren

Rob: Drums

Dylan: Bass

Daz: Keys

Produziert von Phil Green
Label: Blackend Records

Homepage: http://www.hecate-enthroned.co.uk

Email: mail@hecate-enthroned.co.uk

Tracklist:
1. Intro

2. Soil of Sin

3. Headhunter

4. No One Hears

5. The Face of Betrayal

6. As Fire

7. The Shining Delight

8. An Eternal Belief—I am born III

9. Morbera

10. Redimus

11. Choose Misanthropy

12. Overriding Imagination

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