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HAMMERS OF MISFORTUNE: 17th Street

Für Metaller mit Scheuklappen sind HAMMERS OF MISFORTUNE immer noch die falsche Band. Musikalisch etwas offenere Menschen werden mit einem faszinierenden Sound belohnt.

Drei Jahre nach dem Doppelalbum Fields/Church Of Broken Glass und erneutem Gerappel im Line Up-Karton lässt John Cobbett das fünfte Album der HAMMERS OF MISFORTUNE auf die Menschheit los. Und einfach macht die Band es dem Durchschnitts-Metaller auch dieses Mal nicht. Aber das geht John Cobbett mit Sicherheit am Arsch vorbei. Die Produktion ist sehr basisch und natürlich, lässt allen Instrumenten Raum zur Entfaltung und passt einfach perfekt zum kauzigen Sound der Band. Der Hammond Orgel-Sound gibt 17th Street einen gewissen 70´s-Touch. Joe Huttons Stimme ist auch recht eigenwillig, erinnert mich manchmal am ehesten noch ein kleines bisschen an Mike Scalzi von SLOUGH FEG, der ja auch mal den Sängerposten bei den HAMMERS OF MISFORTUNE innehatte.

Für Metaller mit Scheuklappen sind HAMMERS OF MISFORTUNE definitiv die falsche Band, diese Kombination von klassischem Metal, Piano und Hammond-Orgel, die hier nicht nur eine Nebenrolle spielen, sondern zum großen Teil mindestens gleichwertig neben der Gitarre stehen und, was die Soli angeht, sogar deutlich mehr Raum einnehmen. Dazu der eigenwillige aber gefühlvolle und perfekt passende Gesang. Da dürfte mancher MAJESTY-Hörer mit Dampf in den Ohren aus dem Fenster springen.

Wenn man aber ein wenig Zeit musikalische Offenheit mitbringt, dann wird man belohnt. Zum Beispiel durch das großartige The Grain mit seinem packenden Refrain und diesem wunderschönen Gitarrenlead nach dem ersten Refrain oder dem herrlich verschrobenen, aber auch verdammt mitreißenden The Day The City Died. Für mich die beiden Highlights des Albums und ersteres ein Kandidat für die Song des Jahres-Liste. Auch die schöne Ballade Summer Tears, bei der Gitarre und Schlagzeug sich stark zurückhalten und dem Piano sowie dem Gesang von Joe Hutton und seinem weiblichen Gegenpart die Hauptrolle überlassen, zählt zu den Glanzlichtern von 17th Street. Oder der überlange, sich immer wieder wandelnde Rausschmeisser Going Somewhere, der genau danach klingt: Schauen wir mal, wohin die musikalische Reise geht.

HAMMERS OF MISFORTUNE werden trotz dieses grandiosen Albums wohl weiterhin eine Nischenband bleiben, für alles andere klingen sie einfach zu verschroben, zu kauzig, zu eigen. Aber genau das macht die Faszination dieser Band aus.

Veröffentlichungstermin: 21.10.2011

Spielzeit: 49:46 Min.

Line-Up:
John Cobbett – guitars, vocals
Joe Hutton – vocals
Chewy Marzolo – drums
Sigrid Sheie – keyboards, vocals
Max Barnett – bass
Leila Abdul-Rauf – guitars, vocals

Produziert von John Cobbett
Label: Metalblade

Homepage: http://www.hammersofmisfortune.com
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/hammersofmisfortune

Tracklist:
01. 317
02. 17th Street
03. The Grain
04. Staring (The 31st Floor)
05. The Day the City Died
06. Romance Valley
07. Summer Tears
08. Grey Wednesday
09. Going Somewhere

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