FROZEN-CROWN-War-Hearts-Cover

FROZEN CROWN: War Hearts

„War Hearts“ kann sein Potenzial nicht vollumfänglich realisieren: FROZEN CROWN agieren energiegeladen, doch auf Albumlänge zu gleichförmig.

Höher, schneller, weiter? Gerade im Power Metal scheint das nicht die schlechteste Strategie zu sein, wo ein gesundes Maß Kitsch und dick aufgetragene Darbietungen anno 2024 ein nicht zu unterschätzendes Publikum finden. Deshalb haben FROZEN CROWN zunächst alles richtig gemacht, als sie 2023 mit Alessia Lanzone eine dritte Gitarristin in ihren Reihen begrüßten. Den Bombast und die Epik generieren die Italiener schließlich vorwiegend an den Saiten, während begleitende Synth-Spuren im Hintergrund die Lücken füllen.

Die Fanfaren, Bläser und Konservenstreicher tragen wie im Opener „War Hearts“ natürlich zur Gesamtatmosphäre bei, spielen hinter den flinken Riffs und Soli allerdings stets die zweite Geige. Insbesondere wenn das Trio Mondelli, Bellomo und Lanzone die Muskeln spielen lässt, tragen FROZEN CROWN einen Hauch DRAGONFORCE in sich, was sich zwar seltener in aberwitzigen Instrumental-Eskapaden äußert, aber mitunter nicht unähnliche Melodiebögen hervorbringt.

FROZEN CROWN agieren energiegeladen, doch auf Albumlänge zu gleichförmig

Catchy und energiegeladen setzt „War Hearts“ somit auf vergleichsweise knackige Songstrukturen, welche Giada „Jade“ Etro als Fundament für ihre kraftvolle Singstimme dienen. Dass die Frontfrau in einem etwas tieferen Register unterwegs ist, als wir es oftmals von Genrekollegen gewöhnt sind, irritiert nur anfangs etwas.

Was indes deutlich stärker ins Gewicht fällt, ist der gleichförmige Ansatz, mit dem FROZEN CROWN gut 43 Minuten durch „War Hearts“ pflügen. Weder großartige Variationen im Tempo noch der Intensität rauben der Platte die bitter nötige Dynamik, so dass es dem Sextett gerade in der zweiten Hälfte zusehends schwer fällt, unsere Aufmerksamkeit zu halten. An der Qualität von Stücken wie „I Am The Wind“ liegt das isoliert betrachtet weniger: Es fehlen schlicht die frischen Akzente, die das ausladende „Ice Dragon“ mit seinen folkig angehauchten Melodien erst viel zu spät einzustreuen sucht.

„War Hearts“ kann sein Potenzial nicht gänzlich entfalten

Das hält „War Hearts“ unweigerlich zurück, obgleich eine Hymne wie „On Silver Wings“ auch UNLEASH THE ARCHERS kaum besser inszenieren könnten. Dass also die eingangs erwähnte Strategie im Endeffekt zu wörtlich genommen wurde, ist ein wenig ärgerlich: Gerade bei der Abwechslung schwächeln FROZEN CROWN, was dem Album und den teils überaus gelungenen Gitarren-Arrangements mit zunehmender Spieldauer die Faszination raubt.

Veröffentlichungstermin: 18.10.2024

Spielzeit: 42:45

Line-Up

Giada „Jade“ Etro – vocals
Federico Mondelli – vocals, guitar
Fabiola Bellomo – guitar
Francesco Zof – bass
Niso Tomasini – drums
Alessia Lanzone – guitar

Produziert von Andrea Fusini

Label: Napalm Records

Homepage: https://frozencrown.net/
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Instagram: https://www.instagram.com/frozencrownofficial/
Bandcamp: https://frozencrown.bandcamp.com/

FROZEN CROWN “War Hearts” Tracklist

1. War Hearts (Video bei YouTube)
2. Steel And Gold (Video bei YouTube)
3. To Live To Die
4. Night Of The Wolf
5. On Silver Wings
6. Edge Of Reality
7. Bloodlines
8. I Am The Wind (Video bei YouTube)
9. King Of The Sky
10. Ice Dragon

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