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FAMYNE: The Ground Below

Auch schon gut vier Jahre, als FAMYNE mit ihrem selbstbetitelten Debüt einen guten Eindruck hinterließen. Das auch schon 2015 mit einer EP und einer Single, die aber fernab vom englischen Canterbury eher nur im kleinen Rahmen bekannt waren. Nun also steht das neue Album „The Ground Below“ an. Man erkennt die Band schnell wieder, die dezenten Stoner-Vibes des Debüt sind so gut wie weg, der klassische Power Doom hat endgültig die Oberhand gewonnen. Und das ist gut so!

FAMYNE präsentieren auf „The Ground Below“ Power Doom mit extrovertiertem Gesang und klasse Musikern

Kraftvoll zeigt der Opener „Defeated“, wo es langgeht. Da steckt reichlich Schweden drin, klar CANDLEMASS, aber auch z.B. Bands wie DUN RINGILL, die gerade heute hier noch auf dem Player lagen. Nur mit schönerem Gesang, Tom Vane hebt sich mit seinen sauberen, immer kurz vor dem Zuviel agierenden Vocals ab vom heavy Sound der Bandkollegen. Die wiederum jeder für sich einen klasse Job machen. Alle hier haben ihre Hausaufgaben gemacht, präsentieren einen stimmungsvollen Potpourri aus klassischem Power Doom. Und obwohl oder gerade weil die Querverweise so deutlich sind, hat man als Doomer seinen Spaß an „The Ground Below“. Aber die Engländer können nicht nur schwedisch. Mit „Solid Earth“ zeigen sie druckvoll, dass sie auch große SAINT VITUS-Fans sind. Und gern deren „Children Of Doom“ oder „Die Healing“ hören. Da passt es auch, dass Tom mit seinem theatralen, extrovertierten Gesang immer etwas an Scott Reagers erinnert.

Mit ruhigen Tönen bremsen FAMYNE „The Ground Below“ etwas aus

Dann hat es sich ausgedoomt, mit „Gone“ und „A Submarine“ wird es ruhig. Ersterer schwebt melancholisch vor sich hin, baut sich kurz laut und heavy auf für ein Solo, um dann wieder zusammenzufallen. „A Submarine“ kommt ein wenig psychedelischer, wer mag findet ein paar ANATHEMA-Vibes. Beide schön aber überraschungsfrei, direkt im Doppelpack bremsen sie das Album doch etwas aus. Auch „Babylon“ startet ruhig, beim ersten Durchgang denkt man, es geht träge weiter. Geht es, aber im klassischen Sinn, der Song wird ein zäher Doom-Brocken mit wieder viel CANDLEMASS. Aber auch andere Schweden wie MEMORY GARDEN oder TAD MOROSE kommen in den Sinn. „Once More“ kommt als gemütlicher Schunkelsong, die Gitarren bringen eine Portion THIN LIZZY mit rein. Aber wir sind ja auf einem Doom-Album, Schluss mit lustig. „The Ai“ ist ein perfekter Mix aus wieder SAINT VITUS-Groove und CANDLEMASS-Gitarren. Kraftvoll drückt es aus den Boxen, Doomdancing ist angesagt, wieder tolle Leads, SOLITUDE AETURNUS mögen die Jungs offensichtlich auch. So sollte traditioneller Power-Doom klingen! „For My Sins“ kriegt gar noch eine Portion SOLSTICE ab.

FAMYNE präsentieren auf „The Ground Below“ einen starken Mix aus klassischem Power Doom

Auch FAMYNE erfinden den Doom nicht neu. Warum auch, wenn er auf „The Ground Below“ so klasse präsentiert wird. Die Verweise auf die entsprechenden Bands sind unverkennbar, es ist immer deutlich, an welchen Helden sich FAMYNE gerade orientieren. Daraus bauen sie ihren eigenen stimmigen Mix, der zum ausgelassenen Doomdancing einlädt. Keine Retro-Anleihen, kein moderner Schnickschnack abgesehen vom zeitgemäßen Sound, hier gibt es puren Doom für Freunde der genannten Bands. Bei denen wird sich „The Ground Below“ im Player festsetzen.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Spielzeit: 43:58 Min.

Lineup:
Tom Vane – Vocals
Tom Ross – Guitars
Martin Emmons – Guitar
Chris Travers – Bass
Jake Cook – Drums
Karen Joliffe – Viola, Violin (4)
Sam Williams – Piano (4)

Label: Svart Records

Mehr im Web: https://www.facebook.com/famyneuk

Die Tracklist von “The Ground Below”:

1. (Video bei YouTube)
2. (Video bei YouTube)

1. Defeated
2. Solid Earth (Stream)
3. Gone
4. A Submarine
5. Babylon
6. Once More (Stream)
7. The Ai
8. For My Sins (Video bei YouTube)

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