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EXTREME: Six

Ein unterhaltsames Album das zeigt, dass EXTREME immer noch da sind und Spaß machen

Gar nicht so lange her, da lagen das EXTREME-Debüt und „Pornograffitti“ auf dem Plattenteller. Auch schon über 30 Jahre alt. Immerhin lagen zwischen dem 1995er „Waiting For The Punchline“ und dem Neustart mit „Saudades De Rock“ schon 13 Jahre. Nun gibt es weitere 15 Jahre später endlich „Six“. Das neue Album wurde schon länger angekündigt, nun also ist es endlich da. Hat sich das Warten gelohnt?

EXTREME haben uns auf „Six“ lange warten lassen

Das als erste Single die Fans überraschende „Rise“ kommt für EXTREME überraschend heavy, modern, mit Hüpfpart und knackigem Groove. Der Kracher passt in die heutige Zeit, das Killersolo hat nicht umsonst für Aufmerksamkeit gesorgt. Wie viel verschiedene Elemente man in ein Solo packen kann ist schon krass. Auch Gary Cherone präsentiert sich mit starker Stimme, überzeugt auf dem ganzen Album mit vielschichtigem Gesang. „#Rebel“ tritt energisch Popo. Der „Banshee“ zerlegt das Haus und zeigt deutlich, wie Spät-90er MÖTLEY CRÜE klingen würden, wenn sie einen richtig guten Sänger und richtig gute Musiker gehabt hätten. Das nicht so pralle 2008er Vorgängeralbum “Saudades De Rock” hat man bereits wieder vergessen.

EXTREME zeigen sich auf „Six“ zwischen zeitgemäß und Classic Rock, vergessen aber auch ihren Kuschelrock nicht

Wer EXTREME eher für ihre Kuschel-Rocker mochte, der wird „Other Side Of The Rainbow“ lieben, das mich etwas an TYKETTO erinnert. Ganz zart „Small Town Beautiful“ mit EAGLES-Vibes, aber auch so manche Post Grunge-Band kommt in den Sinn. Beim dreckig rock`n´rollenden „The Mask“ darf Gitarrist Nuno auch mal ans Mikro. Aber wir hören ihn eh immer mal, die Gesangsarrangements mit starken Backings der Jungs sind ein wichtiger Teil der Songs. Mir etwas zu aufgesetzt das auf Crossover gemachte „Thicker Than Blood“, da zieh ich doch mal wieder CLAWFINGER raus. Das unspannende „Save Me“ nimmt man wohlwollend mit. Das akustische „Hurricane“ zirpt mit Hippie-Flair von SIMON & GARFUNKEL daher, irgendwie kitschig, wohl eher für die „More Than Words“-Fans. Dagegen kommt „X Out“ fast progressive und modern mit reichlich Electrosounds.

Hippie-Balladen, Crossover, QUEEN-Vibes und VAN HALEN-Gitarren – für Abwechslung ist gesorgt

Ja ist denn schon Urlaubszeit? Den albernen Beachbar-Schinken „Beautiful Girls“ brauch ich so nicht, das höre ich lieber den BUENA VISTA SOCIAL CLUB. Immerhin zeigt das Solo wieder ein paar Brian May-Anleihen, diese QUEEN-Momente tauchen auch bei anderen Songs auf. Ebenso viele gezielte Verbeugungen vor Eddie VAN HALEN, Nuno Bettencourt zeigt sich als großer Fan. Da passt es, dass Cherone mit seiner Stimmfarbe immer mal etwas an SAMMY HAGAR erinnert. Auch Gary ist großer QUEEN-Fan, beim abschließenden „Here’s To The Losers“ denkt man an TYKETTO oder TESLA mit Freddy Mercury-Vocals/Melodien. Und auch hier folgt wieder ein Solo im Brian May-Stil. Aber immer wieder mal gibt es auch Nuno pur, hat man die frühen Alben kürzlich gehört, erkennt man sein Spiel auch heute noch wieder. Verlernt hat er definitiv nichts.

Die ersten sechs Songs des Albums „Six“ machen extrem Laune, der Rest setzt auf Abwechslung

„Six“ lebt davon, dass EXTREME nicht nur ihre eigene Vergangenheit abarbeiten, dabei zeitgemäß aber nicht zu modern klingen. Im Vordergrund steht der starke, abwechslungsreiche Gesang von Gary Cherone und die fantastische Gitarrenarbeit von Nuno Bettencourt. Aber auch die Herren der seit dem letzten Album aktiven Rhythm-Section laden zum genauen Hinhören ein. Gemeinsam setzt man feine Backings. Nicht jeder Song ist ein echtes Highlight, aber wer schafft das schon. Warum man sich hier und da so deutlich vor anderen Bands und Musikern verbeugt, braucht man das? Warum nicht, es wirkt nie zu aufgesetzt. Die ersten … nun ja sechs Songs des Albums „Six“ machen extrem Laune, der Rest setzt auf Abwechslung. Ein unterhaltsames Album das zeigt, dass EXTREME immer noch da sind und Spaß machen.

Veröffentlicht am 09.06.2023

Spielzeit: 52:36 Min.

Lineup:
Gary Cherone – Vocals
Nuno Bettencourt – Guitar
Pat Badger – Bass
Kevin Figueiredo – Drums

Label: earMusic/EDEL

Homepage: https://extreme-band.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/extremeband

Die Tracklist von “Six”:

1. Rise (Video bei YouTube)
2. #Rebel (Video bei YouTube)
3. Banshee (Video bei YouTube)
4. Other Side Of The Rainbow (Video bei YouTube)
5. Small Town Beautiful
6. The Mask
7. Thicker Than Blood
8. Save Me
9. Hurricane
10. X Out
11. Beautiful Girls
12. Here’s To The Losers

(Video bei YouTube)

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