EXPOSED TO NOISE: A Reference to Desolation

Schwaches Album, nicht gerade das, was man Emokids empfehlen kann.

Emo ist ein Drahtseilakt. Melodisch und poppig, aber dennoch mit Härte ausgestattet, das ist oftmals ein schwieriges Unterfangen. Und oft geht er gehört in die Hose. Bei Bands wie THURSDAY ist daran jedoch gar nicht zu denken, die sind so begabt, dass es fast an Blasphemie grenzt, sei es vom Songwriting her als auch von ihren Fähigkeiten. Aber in diesem Metier gibt es viele Bands und Musiker, die mit den großen Mithalten wollen und es partout nicht schaffen. Gut, werdet ihr sagen, dass ist doch überall so. Aber selten fallen Defizite so gravierend auf wie in dieser Musikrichtung.

Ihr erratet, was ich beim Hören von EXPOSED TO NOISE empfinde: Nichts sonderlich Gutes. Den die sechs Musiker aus dem Raum Dortmund können mit großen Veröffentlichungen aus den Bereichen Emo und Screamo niemals mithalten. Und das aus vielerlei Gründen. Der Offensichtlichste ist der, der am schnellsten ins Ohr sticht. Denn hier und da versingt sich Sänger Stefan bei seinen klaren Stellen wirklich grob. Ansonsten ist seine weinerliche Stimme nicht mit so viel Charisma gesegnet wie ein Geoff Rickly. Ansonsten biedern sich EXPOSED TO NOISE auch KILLSWITCH ENGAGE an und klauen gerne mal das eine oder andere Riff wie in Fate.

Die Wutausbrüche der Band, wie man sie in Rise Above hört sind ebenso unglaubwürdig wie die Nu Metal-Vesatzstücke in Spin und Alone, wo Scratcher Gerard auch endlich mal was zu tun kriegt. So richtig hängen bleiben wollen die Songs nicht, die Hooklines weisen keinerlei Hitcharakter auf, auch nicht nach mehrmaligem Hören. Und nicht mal das Booklet und die Aufmachung sind so richtig ansprechend, irgendwie lieblos wirkt alles. Wenigstens wird man durch die ordentliche Produktion entschädigt, doch so richtig viel bringt das auch nicht, wenn sämtliche Songs durchwachsen sind.

EXPOSED TO NOISE liefern mit ihrem ersten Album leider kein Zeugnis von Reife ab, vielmehr müssen sie noch viel mehr an sich arbeiten, denn eine Handvoll gute Passagen machen noch lange kein gutes Album. Und A Reference to Desolation ist nun wirklich nicht gerade das, was man Emokids, die an FUNERAL FOR A FRIEND und Konsorten gewohnt sind, empfehlen kann.

Veröffentlichungstermin: 19. September 2005

Spielzeit: 42:33 Min.

Line-Up:
Stefan – Vocals

Sebastian – Guitar

Malte – Guitar

Andreas – Bass

Stephan – Drums

Gerard – Scratches / Effects

Produziert von Gary Nagy
Label: STF-Records

Homepage: http://www.exposed-to-noise.de

Email: info@exposed-to-noise.de

Tracklist:
1. Everything Dies

2. Destination Unknown

3. Ghosts

4. Crashdown

5. Tincture to Spill

6. Spin

7. Road Pi

8. Silhouette

9. Alone

10. Fate

11. Rise Above

12. Outro

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