ELVIRA MADIGAN: Witches – Salem (1692.2001)

Die CD ist kein Hexenwerk. Es macht Spaß sie zu hören und wenn man sich mit ihr beschäftigt wird sie oft im Player landen. Um in der Walpurgisnacht den Besen fliegen zu lassen reicht es vielleicht nicht, aber wer auf theatrale finstere Klänge steht sollte (mehrmals) reinhören.

ELVIRA MADIGAN ist das Projekt von Marcus Hammarström, einem Einzelkämpfer aus dem schwedischen Rönninge der nach anfänglichen Nervereien mit anderen Musikern den Entschluss gefasst hat allein weiterzumachen. Keine schlechte Idee wenn dabei eine Scheibe rauskommt wie Witches – Salem (1692.2001), das Zweitwerk unter dem Banner von ELVIRA MADIGAN.

Beim ersten Durchlauf weiß man nicht so recht wohin die Reise gehen soll. Der erste Gedanke geht an die Zielgruppe von CRADLE OF FILTH und Co, aber dazu ist Witches nicht heavy und aggressiv genug, denkt man bei den theatralen Klängen aber an Bands wie TRISTANIA usw. sind es zu viele heftige Ausbrüche die einen aus der Träumerei herausreißen. Auch nach mehreren Durchläufen passt die Musik in keines der gängigen Schemas, zu abwechslungsreich sind die überlangen Stücke aufgebaut. Angelegt an der Thematik des Songs trifft man auf Elemente aus traditionellem und Speed-Metal, Folk-Metal oder auch ein paar progressive Momente. Das Grundbild der Songs ist aber sehr melodischer Black-Metal dem durch die vielen ruhigen Momente und den stark im Vordergrund stehenden Keyboards aber die entsprechende Aggression fehlt. Nur in wenigen Momenten bricht man aus dem gemäßigten Klangbild aus und sorgt mit heftigen Parts für Abwechslung. Neben allen Instrumenten übernimmt Hammerström auch die Vocals und überzeugt sowohl mit cleanen als auch mit finsteren und bösen Stimmen und erinnert mit seinem Gekreische dann oft an CRADLEs Dani.
Endlich gibt es auch mal nicht die üblichen Vampire, Hammarström hat sich, der Titel lässt es erahnen, mit dem Thema Hexen beschäftigt und erzählt von guten, bösen, missverstandenen und hingerichteten Damen dieser Zunft. Soweit man den Texten folgen kann hat er da recht genau recherchiert und sich intensiv mit dem Thema befasst. Komplett vernachlässigt wurde in dieser Thematik leider Bibi Blocksberg, aber man kann nicht alles haben.
Einzelne Instrumente kann man kaum hervorheben da alles sehr im Teppich der Keyboards verwoben ist, hier ist alles ineinander greifend und ergibt ein stimmiges Gesamtbild. Daher ist es auch nicht möglich einzelne Stücke in den Vordergrund zu stellen, man hört diese CD sowieso ganz oder gar nicht. Daher wird Witches – Salem (1692-2001) auch der Gefahr ausgesetzt sein dass ihre Stärke nicht erkannt wird. Wer sie nur kurz mal durchzappt wird sie als lasches Stück Black Metal abtun, wer sich Zeit nimmt für die CD wird sie nicht so schnell aus dem Player holen, das ist sicher!
Das geschmackvolle Cover mit tollem Artwork von Luis Royo rundet das positive Bild von Witches passend ab. Da ist es fast schon logisch dass die CD auch auf Hammerströms eigenem Label erschien um nun nach fast zwei Jahren über Black Lodge neu vertrieben zu werden.

Die CD ist kein Hexenwerk. Es macht Spaß sie zu hören und wenn man sich mit ihr beschäftigt wird sie oft im Player landen. Um in der Walpurgisnacht den Besen fliegen zu lassen reicht es vielleicht nicht, aber wer auf theatrale finstere Klänge steht sollte (mehrmals) reinhören.

Spielzeit: 62:10 Min.

Line-Up:
Marcus Hammarström

Produziert von Marcus Hammarström
Label: Black Lodge Records

Homepage: http://www.elviramadigan.com

Email: contact@elviramadigan.com

Tracklist:
1 Anno Domini
2 Orroborros & the pilgrim
3 Lillannah – Demonologi för Dömna
4 Nocturne
5 Crestfallen
6 Kvinnorovet
7 Häxor, Maror, Ogh Vittror
8 Djävulens novis
9 Ecclesia non novit sanguinem
10 Interludium i
11 The kindred (Salem 1692)
12 Ritual (Varsel del I)
13 Gregory IX
14 Dark is the seraphim
15 Honeythorne

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