EISENVATER: IV

Der Vater ist wieder da! Mit neuer Gewandung und neuem Haarschnitt, aber noch immer mit dem selben Gesicht und dem selben, schwierigen Charakter.

Der Vater ist wieder da. Mit neuer Gewandung und neuem Haarschnitt, aber noch immer mit dem selben Gesicht und dem selben, schwierigen Charakter. IV ist das erste Album von EISENVATER seit 1995 und dazwischen ist eine Menge passiert. Ergo sind EISENVATER schon noch irgendwie heftig, viel mehr spielen sie im Jahre 2009 aber einen cleveren, schwer zu fassenden Mix aus Noiserock, Metal, einer Prise Doom und ein wenig Punk und Hardcore der anspruchsvollen Sorte. Kein Wunder, dass bei diesen Voraussetzungen IV auf dem neuen Label von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE veröffentlicht wird.

EISENVATER legen ein breites Spektrum ans Tageslicht und deshalb ist IV auch ein sehr spannendes, nicht gerade leicht zu verarbeitendes Album geworden. So gibt es schnörkellos rockende Nummern wie Rücksicht, Biest und Brot brennt, aber auch verspielte, chaotische Songs wie Hunger und Kaimann und tolle atmosphärische Elemente, wie in …und nie wieder geht die Sonne auf… sowie DingDong – die Hexe ist tot. Wirklich große Momente sucht man auf diesem Album anfangs vergebens, bis sie den Hörer völlig überrumpeln und umhauen. Anfangs war IV schon eine kleine Enttäuschung, aber nach wenigen Durchläufen manifestiert sich, wie intensiv diese Musik eigentlich ist und wie tief EISENVATER unter die Haut gehen.

Chaotisch, grimmig, unvorhersehbar, pechschwarz aber gleichzeitig schimmernd und bunt geben sich EISENVATER auf ihrem vierten Album, dabei schaffen es die Hamburger dennoch einer klaren Linie treu zu bleiben und liefern fünfundvierzig Minuten lang völlig eigenständige Musik ab. Nicht nur das, mit dem bereits bekannten Vater kommt! und dem abschließenden Seemannsgarn Holzbein spielen sich EISENVATER in unsere Herzen, das sind wirklich Übernummern. Die clevere Anordnung der Songs auf diesem Album lassen keine Sekunde Langeweile aufkommen, auch nach dem zehnten Hören gibt es noch neue Facetten zu entdecken.

Richtig beeindruckend ist das schön wuchtige Soundgewand, das EISENVATER ihren zehn neuen Liedern höchstpersönlich verliehen haben. Einzig die etwas schlichte Aufmachung hätte ein wenig mehr bieten können, aber das ist eher nebensächlich, denn dem Hörgenuss tut dies absolut keinen Abbruch. Für Freunde von Metal und allen in dessen Dunstkreis, die von purer Wut bis hin zur wundervollen Atmosphäre alles vertragen, ist IV ein echter Tipp. Vielleicht erfahren EISENVATER dreizehn Jahre nach ihrem ersten Ableben endlich die Anerkennung, die ihnen gebührt. Es soll ja noch Zeichen und Wunder geben.

Veröffentlichungstermin: 15. Mai 2009

Spielzeit: 47:24 Min.

Line-Up:
Markus E. Lipka – Guitar, Vocals
Jim Sudmann – Guitar, Vocals
Stefan Gretscher – Bass
Johannes Schäfer – Drums

Produziert von EISENVATER
Label: Unundeux

Homepage: http://www.eisenvater.com

MySpace: http://www.myspace.com/eisenvatercom

Tracklist:
1. Botox
2. Rücksicht
3. Hunger
4. …und nie wieder geht die Sonne auf…
5. Vater kommt!
6. Biest
7. Kaimann
8. Brot brennt
9. DingDong – die Hexe ist tot!
10. Holzbein

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