DUMPSTAPHUNK: Where Do We Go From Here

DUMPSTAPHUNK sind in ihrer Heimat New Orleans nach gut 17 Jahren Bandgeschichte eine große Nummer. Kein Wunder, wenn auch Ivan und Ian Neville an Bord sind, die Söhne von Aaron Neville. Besser bekannt als Art “POPPA FUNK” Neville, eine Ikone der Funkszene. Wie abwechslingsreich Funk-orientierte (Rock-) Musik sein kann erkennt man wieder, wenn man nacheinander die Scheiben von MOTHERS FINEST, STEVIE SALAS und EXTREME auflegt. Und auch DUMPSTAPHUNK denken nicht daran, sich auf Standards zu reduzieren. Die verarzten sie auch, aber gepaart mit einer guten Portion Rock und Rhythm&Blues. Das zündet, das vierte Studioalbum rockt und haut teils mehr Energie raus als so manche Hard Rock-Band.

DUMPSTAPHUNK zünden auf “Where Do We Go From Here” ein funkiges Feuerwerk

Das zeigt gleich die knallige Version des BUDDY MILES-Klassikers “United Nations Stomp”, die drückend und fetzig aus den Boxen kommt. Der Popo wackelt unweigerlich im Takt, Erinnerungen an die Version von JIMI HENDRIX machen sich breit. Wenn der Song dann noch mit einem Solo von Marcus King im griffigen Southern Rock-Stil aufgeblasen wird, dann klatscht und singt man gern lautstark mit. Schön laut an der Ampel im Autoradio und die Aufmerksamkeit ist gesichert. Auch der 1975er BLACKMAIL-Song “Let’s Get At It” bekommt eine Frischzellenkur, kommt mit fesselndem Groove und der perfekten coolen Stimme von Ivan Neville. Die dreigeteilten Vocals auf dem Album sorgen zudem für ein buntes Klangbild. Später gibt es noch zappelig und nicht unanstrengend “In Time” von SLY AND THE FAMILY STONE für echte Funkfreaks. Aber nein, DUMPSTAPHUNK können auch selbst abseits der Coversong richtig abliefern. Diese und die eigenen Songs bieten eine gelungene Melange aus Oldschool-Funk und modernem Funk Rock.

DUMPSTAPHUNK bieten eine Melange aus Oldschool-Funk und modernem Funk Rock

Beswingt “Make It After All”, könnte auch ein 80er US-Serien-Song sein, “Backwash” ist ein echter instrumentaler Gute Laune-Bringer. Sehr schön das soulige “Where Do We Go From Here” in Erinnerung an den schlimmen Hurricane Katrina, auch schon 15 Jahre her. Spinnig das zappelige Instrumental “Itchy Boo” mit ausuferndem Rumgetröte der Bläserfraktion. Vor allem die Bass-Posaune kommt auf dem Album immer wieder lustig durch. Dass sie rocken können zeigen DUMPSTAPHUNK mit “Sounds”. Auch die restlichen Songs machen Spaß. Am Vorabend der letzten US Präsidentschaftswahlen veröffentlichte die Band die Single “Justice 2020”, die zu einer inoffiziellen Hymne der Bewegung für soziale Gerechtigkeit wurde. Sie beendet das wirklich coole Album und weist auf soziale Ungerechtigkeit, systemischen Rassismus, Polizeibrutalität und die Notwendigkeit von Veränderungen hin. Ist man gerade nicht am Mitzappeln und hört auf die Texte, dann handeln die eh nicht von Sex n Drugs n Rock’n’Roll, sind kritisch und politisch, sollte man genauer hinhören.

DUMPSTAPHUNK liefern kraftvolle funky Grooves

Auch der Sound des Albums lädt zum Hinhören an, es knallt und rummst an allen Ecken, nix von schrillem, hochpoliertem Disco-Funk zu finden. “Where Do We Go From Here” möchte laut gehört werden! Live dürfte diese Band sicher sehr viel Spaß machen und ordentlich Popo treten. Der Bass slappt einem um die Ohren, die Bläser kriegen sehr viel Raum und nutzen ihn. Alles Geschmackssache, aber wer auf funky Musik steht, die zudem kraftvoll aus den Boxen drückt, der sollte sich DUMPSTAPHUNKs “Where Do We Go Here” sichern.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Spielzeit: 61:34 Min.

Lineup:
Ivan Neville – Vocals, Hammond, Clavinet, Nord Synth
Tony Hall – Vocals, Bass, Guitar
Nick Daniels III – Vocals, Bass
Ian Deville – Guitar
Deven Trusclair – Drums
Alex Wasily – Trombone
Ryan Nyther – Trumpet

Label: Funk Garage/Mascot Label Group

Homepage: https://dumpstaphunk.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/DumpstaphunkNOLA

Die Tracklist von “Where Do We Go Here”:

1. United Nations Stomp (Video bei youtube)
2. Make It After All
3. Backwash
4. Let´s Get At It
5. Where Do We Go From Here (Video bei youtube)
6. Itchy Boo
7. In Time
8. Do You (Video bei youtube)
9. Dumpstamental
10. Sounds
11. Justice 2020 (feat. Chali 2Na + Trombone Shorty) (Video bei youtube)

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