DUFF MCKAGAN´S LOADED: Sick

Nach den Offenbarungen vom ehemaligen Bandkollegen Slash in dessen Autobiografie hätte man denken können, dass Herr McKagan den größten Teil seiner Gehirnzellen bereits im Alkohol ertränkt hat. Große Überraschung: Zur geschickten Anordnung der Lieder auf seiner Platte, zur Veröffentlichung eines weiteren Arschtritts für Ex-Bandkollegen Axl Rose und einer wunderbaren Marketingstrategie hat es jedenfalls noch gereicht.

Nach den Offenbarungen vom ehemaligen Bandkollegen Slash in dessen Autobiografie hätte man denken können, dass Herr McKagan den größten Teil seiner Gehirnzellen bereits im Alkohol ertränkt hat. Große Überraschung: Zur geschickten Anordnung der Lieder auf seiner Platte, zur Veröffentlichung eines weiteren Arschtritts für Ex-Bandkollegen Axl Rose und einer wunderbaren Marketingstrategie hat es jedenfalls noch gereicht.

Die EP Wasted Heart aus dem letzten Jahr machte genau mit den absolut starken Liedern Lust auf mehr, während Sick insgesamt leider etwas schwächelt. Dies würde sogar noch nicht mal weiter auffallen, sofern man nicht schon in die EP hineingehört hat.
Es gibt grundsätzlich keine Überraschungen und auch nichts wirklich Neues zu hören, außer wunderschönem alten Sleazerock. DUFF MC KAGAN´S LOADED sind vor 20 Jahren musikalisch stehen geblieben – in einer Zeit, in der man noch mit solch einem Sound Geld machen konnte.
Das gesamte Album geht ins Ohr, keine Frage, locker flockige Hooklines werden in klassischer Rockbesetzung ohne Keyboard vorgestellt. Die schicke Hookline von „Sick“ kommt durch die Gegenlinie erst richtig in Schwung, auf Flatline kommen die für diese Musikrichtung typischen Percussions Schüttelei und Cowbell richtig zur Geltung, bei Mothers Day wird es textlich zum ersten Mal wieder etwas ernster. Der langsame Song kommt auch mit teilweise unverzerrter Instrumentalisierung daher und hebt sich dadurch von den übrigen Haudrauf Liedern ab. Bei Blind Date Girl setzt die Band sogar noch ein paar Bläser ein.
Die Hauptmelodie von Translucent scheint (vielleicht auch unabsichtlich) von den FOO FIGHTERS abgeschaut zu sein, was mir trotzdem irgendwie negativ auffällt. Jemand wie DUFF MC KAGAN sollte es nicht nötig haben, von anderen Legenden oder auch generell von anderen Musikern zu kopieren.
Die starken Songs aus der EP Wasted Heart vervollständigen das solide Album.
Die Knallersongs sind zudem an den richtigen Stellen positioniert, um die Schwächen der anderen Lieder zu überdecken und niemals die Spannungskurve auf den Boden sinken zu lassen.
Im Gegensatz zu vielen Kollegen, die sich erst noch einen Namen machen müssen, bringt MC KAGAN bereits Starpotenzial mit. Der Herr (oder auch: seine Band, siehe Diskussion dazu in der Besprechung zu Wasted Heart) kann jetzt einfach machen, was er will und er ist nicht unbedingt abhängig vom kommerziellen Wert seiner Songs. Man hört der Musik ihre Leichtigkeit irgendwie auch an.
Sick ist eine absolute Pflichtanschaffung für alle Fans von GUNS N ROSES, VELVET REVOLVER, sowie allen anderen Projekten von Ex-GUNS N ROSES Mitgliedern. Aber auch Rockfans, die sich bisher leicht grinsend von diesen Bands abgewendet haben, sollten diesem ernst zu nehmenden Versuch, wieder in der obersten Rockliga mit zu spielen, mal ein Ohr widmen.

Veröffentlichungstermin: 27.03.2009

Spielzeit: 49:49 Min.

Line-Up:
Duff McKagan: Gesang, Gitarre
Mike Squires: Gitarre
Jeff Rouse: Bass
Geoff Reading: Schlagzeug

Label: Century Media

Homepage: http://www.duffmckagansloaded.com/

MySpace: http://www.myspace.com/loaded

Tracklist:
1. Sick
2. Sleaze Factory
3. Flatline
4. IOU
5. The Slide
6. Translucent
7. Mothers Day
8. I See Through You
9. Forgive Me
10. No Shame
11. Blind Date Girl
12. Wasted Heart (electric version)
13. No More

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