Eigentlich machen DEAD SWANS in ihrem Debütalbum vieles richtig: verdammt schnellen Hardcore, der mächtig in den Arsch tritt, immer wieder von kurzen Midtempophasen unterbrochen, in denen der geneigte Hörer kurz durchatmen kann. Ein wütender Sänger, der alles in Grund und Boden schreit. Eine recht gute Produktion. Also alles in Butter, oder?
Nein, denn zwar sind die Songs schnell, aber nicht wirklich abwechslungsreich, man hat die ganze Zeit das Gefühl, in einem langen, gleichförmigen Song festzustecken. Zwar blitzt ab und zu die eigentliche Klasse der Band auf, sie wird aber sofort vom nächsten 08/15-Riff wieder zerschlagen. Die Geschwindigkeit ist oft an der Grenze zur Stumpfheit, wirklich gute Riffs muss man suchen. Die langsameren“ Parts sind aufgrund des häufigen Fehlens jeglicher Melodie und Spannung nicht erfrischend, obwohl sich wenigstens hier ab und zu ein gutes Riff oder eine Textzeile, die im Gehör hängen bleibt, hin verirrt. Warum mit Winter Overture“ trotzdem ein Instrumental-Stück auf Sleepwalkers musste, bleibt mir schleierhaft, es ist stinklangweilig. Die kranken Kreisch-Brüll-Vocals von Sänger Nicholas machen zwar anfangs Spaß, sind aber wegen ihrer unangenehmen Tonlage und Monotonie bald so angenehm wie ein laufender Presslufthammer.
Die-Hard-Hardcore-Fans, die mit meinen Kritikpunkten zurechtkommen, können in das Gemetzel gerne reinhören, der Rest kann dankend darauf verzichten. Mit etwas mehr Abwechslung könnte jedoch aus DEAD SWANS sicher etwas werden.
Veröffentlichungstermin: 01.03.2010
Spielzeit: 28:18 Min.
Line-Up:
nicholas: vokals
robbie: guitars
pid: guitars
benjamin: bass
benny: Drums
Label: Bridge Nine Records
MySpace: http://www.myspace.com/thedeadswans
Tracklist:
1. Thinking Of You
2. Ascension
3. Ivy Archway
4. Swallow
5. So Far You`ve Only Made Things Worse
6. 20.07.07
7. Winter Overture
8. Hide And Seek
9. … and When It Seemed So Bright
10. Montpellier To Home
11. Today, Tonight, Tomorrow
12. Tent City