blank

CYNICISM: A Taste Of Hate

Ein abwechslungsreicher Nostalgietrip in die alten Zeiten von PARADISE LOST und Konsorten…

Zwei Jahre nach der starken EP The Path Of Self-Sacrificing Destruction meldet sich das ambitionierte Einmann-Projekt CYNICISM mit dem Full Length-Debüt A Taste Of Hate zurück. Anders als bei den unzähligen Kinderzimmer-Black Metal-Projekten merkt man bei CYNICISM nie, dass hier lediglich ein Musiker am Werk ist und alles selber macht von der Produktion bis über den variantenreichen Gesang zum ganzen Instrumentarium. Hierzu kann man nur sagen: Respekt!

Produktionstechnisch ist das Album in Ordnung. Hier und da ware es schön gewesen, wenn A Taste Of Hate mit einem natürlicheren Klang ausgestattet worden ware. Dies betrifft insbesondere die Drumabteilung, die etwas zu elektronisch-künstlich klingt. Auch einige grelle Passagen machen nicht wirklich Freude, in diesem Bereich gibt es also noch Verbesserungspotenzial. Handkerum muss man erwähnen, dass A Taste Of Hate als kostenfreier Download auf der Homepage von CYNICISM erhältlich ist. Und dass Musiker einfach so ein Riesenkapital zuhause auf dem Sparbuch haben um sich damit eine Starproduktion zu leisten, glaubt ja wohl niemand…

Musikalisch schafft es CYNICISM erneut, einen abwechslungsreichen Gothic Metal-Trip in die Neunziger zu erschaffen. Nicht nur im Opener fühlt man sich unweigerlich an die Clouds-Zeiten TIAMATs und die alten PARADISE LOST-Zeiten erinnert. Schon nur die Gitarren in Clenched Fist reichen aus, um das Gefühl zu haben, die Nullerjahre hätten noch nicht begonnen. Einige Parts, etwa der Beginn von Last Sin, schwächeln allerdings – erwähnter Beginn etwa krankt wegen der fast schon schmerzhaft dissonanten Gitarren. Aber über weite Strecken bleibt die düster rockende Atmosphäre gewahrt und die Parallelen zu vergangenen Zeiten von Bands wie ANATHEMA, MY DYING BRIDE oder CEMETARY erfreuen.

Fazit: Wem es ein Greuel ist, dass seine alten Helden entweder aufgelöst sind oder nicht mehr so klingen wie früher, der findet in CYNICISMs Werk einen abwechslungsreichen Nostalgietrip in alte Gothic / Doom / Dark Metal-Gefilde (die Genreschubladen tendieren sich zu wandeln). Klar kommt A Taste Of Hate nicht an die songwriterischen Qualitäten dieser vergangenen Zeiten heran – aber ein gutes Album bleibt dieses Debüt, ohne Wenn und Aber.

Veröffentlichungstermin: 15.04.2008

Spielzeit: 49:08 Min.

Line-Up:
Sebastian Moser: alle Instrumente, Vocals, Produktion, Mastering

Produziert von Sebastian Moser
Label: Finestnoise / CD zum freien Download

Homepage: http://www.cynicism.de

MySpace: http://www.myspace.com/cynicalvoid

Tracklist:
1. A Taste Of Hate
2. Clenched Fist
3. Last Sin
4. Tempest
5. Unholy Solitude
6. Inside My Hell
7. Dark Summit Of Pain
8. On The Hills (Interlude)
9. When The Storm Is Near
10. I Am Catastrophe

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner