COURAGEOUS: Inertia

Hart aber herzlich. Gefühlvoll und melancholisch. Anspruchsvoll und jederzeit nachvollziehbar, so präsentieren sich COURAGEOUS auch im Jahre 2004.

Über drei Jahre hat es gedauert bis sich COURAGEOUS mit leicht veränderten Namen und dem Luxus eines Plattenvertrags zurückmelden. Vorbei sind die Zeiten, in denem man die Platte nur über die Homepage oder bei Konzerten erwerben kann. Die Zeichen stehen also auf Sturm für die Hessen, die sich mit Inerita eindrucksvoll in der Szene zurückmelden.

Eine Szene die sehr schnelllebig ist und in den letzten Jahren den Fans immer wieder neue Trends zum Fressen vorgeworfen hat. Erst war es Nu-Metal, jetzt soll jeder Metalcore geil finden. Ist da noch Platz für eine Band wie COURAGEOUS, die ihrem Stil gottlob treu geblieben sind und immer noch ihren komplexen Power-/Thrashmetal spielen? Ich hoffe es, denn die Songs haben Klasse und bestechen durch ausgefeilten und abwechslunsreiches Songwriting.

Diese ausgefeilte Songwriting ist auch daran schuld, dass der Metalfan viel Zeit in die Scheibe investieren muss. Hat man nur mal fünf Minuten Zeit und setzt sich einen Kopfhörer im Laden auf, wird man es schwer haben Zugang zu den Songs zu finden, denn Fast-Food-Metal war und ist nicht im Hause COURAGEOUS.

Nimmt man sich allerdings die Zeit und verfolgt die Scheibe, z.B. mit Hilfe des Textblattes, so wächst die Platte von Minute zu Minute und ich denke, dies ist auch genau das Denken, welches die Musiker an sich haben und von ihren Fans erwarten. Das Gitarrenduo Lohmann/Lücking schüttelt sich massenweise Riffs aus dem Handgelenk, beweist aber auch mit nie nervenden Soli und beim Instrumental In Doom, das sie echte Könner ihres Werkes sind. Darüber steht der hohe und kraftvolle Gesang von Sänger Chris Staubach, der sich im Vergleich zur letzten Veröffentlichung Remember nochmal steigern konnte und seine Stimme überzeugt im Jahre 2004 durch noch mehr Vielfalt.

Es dürfte ja mittlerweile bekannt sein, dass eben dieser Sänger ein grosser Fan von Warrel Dane ist. Ich habe bisher auch noch keine Review gelesen, in dem der Vergleich COURAGEUOUS und NEVERMORE noch nicht erwähnt wurde. Ich möchte diesen Vergleich nur mit einer Frage und der daraus resultierenden Antwort erwähnen: Findet man auf Enemies Of Reality einen Song der Klasse Fade Away? NEIN!

Dieser Song sei stellvertretend für alle anderen 11 Songs der Scheibe genannt, da er alle wichtigen Trademarks der Band enthält. Hart aber herzlich. Gefühlvoll und melancholisch. Anspruchsvoll aber jederzeit nachvollziehbar.

Genug gelobt. Kaufen!

Veröffentlichungstermin: 22.11.2004

Line-Up:
Chris Staubach: Gesang

Oliver Lohmann: Gitarre

Gerd Lücking: Gitarre

Jürgen Wielenad: Bass

Jan Mischon: Drums

Label: Mausoleum Records

Homepage: http://www.courageousmusic.de

Tracklist:
1. Inertia

2. Trapped

3. Fade Away

4. Together As One

5. Invisible Enemy

6. Tortured By Memories

7. In Doom

8. All These Years

9. The Puppeteer

10. But My Freedom

11. Free Will

12. Tear Off My Mask

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