COURAGEOUS: Downfall Of Honesty

Neues Album der Frankfurter: noch etwas moderner, dafür aber auch wesentlich eigenständiger und wie immer rundum empfehlenswert!

Leicht machen es einem COURAGEOUS zu Beginn mit ihrem neuen Album “Downfall By Honesty” wirklich nicht. Gab es auf dem 2004er Album “Inertia” noch modern beeinflussten, progressiven Power Metal zu hören, so kann man beim aktuellen Werk das “beeinflusst” gut und gerne streichen – COURAGEOUS klingen nämlich wirklich sehr zeitgemäß, sind noch moderner und damit aber auch wesentlich eigenständiger geworden! Während die Hessen beim letzten Album noch unentwegt und von jedem mit NEVERMORE verglichen wurden, so erinnern auf dem aktuellen Album nur noch sehr wenige Parts an die Seattle-Götter.
Gerade auf Grund dessen, dürften manche alte Fans leichte Probleme mit der neuen Scheibe bekommen, da der in den Strophen oft verwendete Shout-Gesang von Chris Staubach durchaus vom Nu-Metal beeinflusst wurde und vielleicht für manch einen zuviel des Guten ist. Mich persönlich stört das nicht, mir ist eine Band lieber, die sich stetig entwickelt und nicht auf dem immer gleichen Level stagniert, davon gibt es schließlich bereits mehr als genug Beispiele.

Während die ersten beiden Stücke auf “Downfall Of Honesty” jedenfalls relativ kompromisslos der Moderne frönen und fast nur durch die immer melodischen Refrains traditionelle Züge aufweisen, können Fans der ersten Stunde aber ab Song Nr. drei, namentlich “Praise Thy Name”, etwas aufatmen, da wird´s dann nämlich getragener und sehr melodisch, der Chorus setzt sich schnell im geübten Ohr fest. Auch die darauf folgenden Stücke werden immer wieder durch unerwartete Wendungen und die sehr melodiösen Refrains aufgelockert, die wirklich gelungene und schön fette Produktion trägt ebenfalls dazu bei, dass das Album Langzeitspaß garantiert. Hervorzuheben ist noch die wie immer sehr gelungene Instrumentalarbeit, die Jungs beherrschen ihr Handwerk und brauchen sich wirklich hinter keiner Band zu verstecken. Das Gitarrenduo Lohmann/Lücking geizt nicht mit fetten Riffs und virtuoser Soloarbeit und weiß sich auch in klanglicher Hinsicht von anderen Klampfern abzugrenzen, der Bass pumpt schön in der Magengegend und das Drumming ist verspielt aber trotzdem immer effektiv.
Songtechnisch ist wie bereits erwähnt auch alles in bester Ordnung! Als Highlights möchte ich das bereits erwähnte “Praise Thy Name” anführen, außerdem das Titelstück und das fast schon doomig-balladeske, mit sehr einprägsamen Vocallines versehene “Alter Ego”. Mit “Scarified Hypocrisy” gibt´s sogar ein reines Instrumental zu hören, welches nochmals auf die außerordentlichen Fähigkeiten der einzelnen Musiker verweist, aber nicht zur Selbstbeweihräucherung dient, sondern mit vielen einprägsamen Leads und geilem Riffing auch Instrumetal-Gegner überzeugen wird.

Wer nichts gegen neumodische Einflüsse hat, trotzdem aber auch nicht komplett auf traditionelle Elemente verzichten möchte, liegt bei “Downfall Of Honesty” goldrichtig, das übliche “zwischen den Stühlen” Gefasel, das in einigen Reviews nun sicherlich auftauchen wird, möchte ich mir deshalb sparen, zumal es irgendwann Zeit wird, umzudenken und die Scheuklappen abzulegen. Dass COURAGEOUS eine der besten und interessantesten Bands in Metal-Deutschland sind, daran hat sich jedenfalls auch beim neuen Album nichts geändert – sehr empfehlenswert!

Veröffentlichungstermin: 13.10.2006

Spielzeit: 52:26 Min.

Line-Up:
Chris Staubach – vocals
Oliver Lohmann – guitar
Gerd Lücking – guitar
Jürgen Wieland – bass
Jan Mischon – drums, vocals

Produziert von Uwe Lulis & Courageous
Label: Mausoleum

Homepage: http://www.courageousmusic.de

Email: contact@courageousmusic.de

Tracklist:
01. The System Has Failed
02. A Million Eyes
03. Praise Thy Name
04. Downfall Of Honesty
05. Alter Ego
06. My Sheltered Dishonour
07. Hollow Creation
08. Human Sacrifice
09. Scarified Hypocrisy
10. Days Of Wrath
11. The Guf (The Final Sign)

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