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COMPLETE FAILURE: The Art Gospel of Aggravated Assault

Ein fieser Grind-Bastard, der alles in Schutt und Asche legt und Lust auf mehr macht.

Leute, ich sag´s euch: mit dem Underground ist immer zu rechnen, erst recht, wenn es um Grindcore geht. Nach vier Jahren seit Heal No Evil legen die Hass-Grinder um den Ausnahmedrummer Mike Rosswog (CIRCLE OF DEAD CHILDREN, TODAY IS THE DAY) das lang erwartete dritte Album vor. The Art Gospel of Aggravated Assault heißt der Hassbatzen, und im Gegensatz zum komplett im Eigenregie produzierten und veröffentlichten Vorgänger, steht der Band diesmal ein namhaftes Label zur Seite.

Beim Songwriting setzt das Quartett auf die Abwechslung und verzichtet dabei auf Genre-Scheuklappen, wodurch ein wilder Mix aus Grindcore der Marke PIG DESTROYER, Neocrust a la MASAKARI und aggressivem, metallischem Hardcore, wie ihn die Homies aus HEARTLESS praktizieren, entsteht. Gesanglich erinnert mich das Ganze an NASUM und LOCK UP. Als Beispiel für solch eine Variabilität kann man direkt den ersten Song Mind Compf nehmen, wo schleppende Parts von Blastbeat-Orgien gejagt werden und dann ins Crust-Gefilde abdriften.

Songtechnisch finde ich das Album sehr stark, weil trotz dieser Abwechslung der rote Faden niemals verloren geht und dadurch kein einziger Song aus dem Konzept herausfällt. Diese Mischung aus Eingängigkeit, Abwechslung und gleichzeitiger Fokussiertheit bildet die stärkste Seite der Band bzw. des Albums, denn beim Sound haben die Amis noch etwas Nachholbedarf. Obwohl der gute Mike mit seiner Glanzleistung  am Kit alles tut, um den Songs einen Mördergroove zu verleihen, könnte der Bass etwas präsenter ausfallen. Dieser kleiner Kritikpunkt bleibt allerdings mein Meckern auf hohem Niveau, denn es ist allgemein bekannt, dass viele Bands aus dem Black/Death/Grind-Bereich dazu neigen, den Bass auf den Platten möglichst nach hinten zu mischen. Damit muss ich mich als Hörer abfinden, auch wenn ich es persönlich ganz schön basslastig mag. Zu den stärksten Stücken auf dem Album zählen für mich neben Mind Compf auf jeden Fall der Titeltrack, Exitist, Disinvictus und Hero Of the Church Herd.
 
Obwohl die Scheibe recht stark finde, kann ich mir an dieser Stelle einen weiteren kleinen Minuspunkt leider nicht verkneifen. Die Jungs geizen auf  The Art Gospel of Aggravated Assault zwar weder mit Aggressivität noch mit Einfallsreichtum, dafür aber mit der Spielzeit – das gute Stück Musik bringt es gerade mal auf 22 Minuten, was für Grindcore gewiss in Ordnung ist, die value-for-money-Fraktion womöglich auf die Palme treiben wird, denn bei Heal No Evil hat man  immerhin einen um ganze 10 Minuten längeren Hörspaß gehabt. Das fällt allerdings auch unter die Meckern-auf-hohem-Niveau-Kategorie, denn so was wie eine kurze Spielzeit hält erfahrungsgemäß nur die wenigsten vom Kauf ab.

Mit The Art Gospel erfinden sich COMPLETE FAILURE zwar nicht neu, können jedoch das hohe Niveau des Vorgängers ohne Probleme halten. Ob es ihnen damit trotz der duchgehend hohen Qualität der endgültige Durchbruch gelingt, bleibt allerdings abzuwarten. Die  Fans der im Hardcore verwurzelten Grindcore-Bands wie PHOBIA, NAILS und DEAD IN THE DIRT sowie aufgeschlossene Cruster werden an diesem fiesen Grind-Bastard garantiert jede Menge Freude haben.

Veröffentlichungstermin: 15.02.2013

Spielzeit: 22:02 Min.

Line-Up:
Joe Mack: vocals
James Curl: bass, guitars
Mike Rosswog: drums
Mark Bogacki: bass

Label: Season Of Mist

Homepage: http://www.comfail.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/Complete-Failure/62913559983

Tracklist:
1. Mind Compf
2. Errant Social Mile Marker
3. The Art Gospel of Aggravated Assault
4. Head Hanger to Be
5. Drag Migrator
6. Exitist
7. Defenseless Mechanisms of Self Inflicted Heartbreak
8. Disinvictus
9. Hero of the Church Herd
10. The Unlove Overhue

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