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CHARON: Tearstained

Charon bedienen sich mehr oder weniger absichtlich aller Klischees, die uns über finnische Musiker im Kopf rumspuken: Ihre Musik ist melancholisch, traurig, die Texte spiegeln natürlich eigene Erfahrungen wieder, die aus dem "dunkelsten Innern" kommen. Das ist aber alles nicht weiter schlimm – im Gegenteil. Man kann auf einen Zug ausspringen und sich ein Plätzchen neben den neuen Sentenced oder meinetwegen auch Him suchen, oder man macht zwar auch alles ähnlich wie diese Band und schafft es dennoch, ein eigenes Gesicht zu bewahren.

CHARON bedienen sich mehr oder weniger absichtlich aller Klischees, die uns über finnische Musiker im Kopf rumspuken: Ihre Musik ist melancholisch, traurig, die Texte spiegeln natürlich eigene Erfahrungen wieder, die aus dem dunkelsten Innern kommen – bestimmt trinken sie auch gerne mal den ein oder anderen Vodka. Das ist aber alles nicht weiter schlimm – im Gegenteil. Man kann auf einen Zug aufspringen und sich ein Plätzchen neben den neuen SENTENCED oder meinetwegen auch HIM suchen, oder man macht zwar auch alles ähnlich wie diese Bands und schafft es dennoch, ein eigenes Gesicht zu bewahren.

“Tearstained” ist ein richtig schönes Album geworden. Ruhig und sehr traurig, ohne ständig auf die Tränendrüse zu drücken. Neu erfinden kann man diese Musik nicht, aber man kann sie leidenschaftlich vortragen. Die Songs sind eingängig, und haben trotz ihrer Einfachheit das gewisse Etwas, das dazu verleitet, die Augen zu schließen und zu träumen. Sänger Juhe-Pekka legt genau das Timbre in seine Stimme, das berührt, ohne aufgesetzt zu wirken. CHARON bauen aber nicht ausschließlich auf ihren Frontman, ab und zu wird er von einer weiblichen Stimme unterstützt, die sich ganz dezent im Hintergrund entfaltet. Die Gitarristen sorgen für den nötigen Druck, von eingängigen Melodien, zarten gezupften Klängen bis zu relativ druckvollem Riffing werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft – aber immer mit dem richtigen Feeling.

“Tearstained” wartet mit grandiosen und schmerzhaft-schönen Hooks auf

Die Stärke von CHARON ist es, unwiderstehliche Melodien zu schaffen, die immer in Moll gespielt zu sein scheinen, die immer ein wenig melancholisch sind und eine angenehme Schwere verbreiten. Leider kommt das Cello, das die Finnen mit in manche Songs eingebaut haben, etwas zu kurz – aus dieser Idee hätte man mehr machen könne. Der wehmütige Klang des Saiteninstruments bei der Ballade “The Drift” passt einfach zu gut zu der Atmosphäre des Albums. Neben diesem sehr ruhigem Song finden sich zehn sehr unterschiedliche Tracks auf “Tearstained”, denen eines gemeinsam ist: grandiose Hooklines, die einfach schmerzhaft-schön sind – wenngleich manchmal die Parallelen zu SENTENCEDs “Crimson” recht deutlich sind.

Eigentlich kann man es mit wenigen Worten ausdrücken: CHARON? Finn’isch gut! Und vergesst HIM!

CHARON “Tearstained” Tracklist

  1. Worthless
  2. Sorrowbringer
  3. 4 seasons rush
  4. Christina bleeds
  5. Deepest scar
  6. The drift
  7. Sin
  8. Holy
  9. Your Christ
  10. As we die
  11. The stone

Spielzeit: 44:17

Line-Up:

Juha-Pekka Leppäluoto – Gesang
Teemu Hautamäki – Bass
Jasse Hast –Gitarre
Antti Karihtala – Schlagzeug
Pasi Sipilä – Gitarre

Label: Diehard Germany

Veröffentlichungstermin: 01.06.2000

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