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CENTAURUS-A: Side Effects Expected

Ein gutes Debüt technischen Death-Thrash Metals mit kleinen Schwächen.

Unglaublich, CENTAURUS-A sind am Leben. Nach der schönen EP Narcotic passierte vier Jahre lang nichts, jetzt kann man sagen, es hätte die fünf Musiker schlimmer treffen können. Side Effects Expected, das Debütalbum der Formation aus Köln und Bonn ist nun eine spannende Angelegenheit, ein einziger, stechender Genickschmerz. Abermals wird technischer Death-Thrash Metal geboten, in einer knappen dreiviertel Stunde trumpfen CENTAURUS-A mit ungestümer Herangehensweise und frischen, zündenden Ideen auf.

Gerade die zweite Hälfte des Albums, eingeleitet vom melodischen Instrumental The Ease kann sehr überzeugen, denn hier verbinden CENTAURUS-A die technische Komponente und die Brutalität mit ausgezeichnetem Songwriting. Die Songs Arson, Dripping Red Canvas und der mächtige Rausschmeißer Resistance Ain´t Futile fressen sich ins Gehirn und haben daneben noch so viel Energie, dass man gar nicht anders kann, als wie ferngesteuert das Haupt zu schütteln. Außerdem ist das Material mit vielen verschiedenen Facetten ausgestattet, unterschiedlichste Stimmungen machen sich breit, wenn Leadgitarren zum Einsatz kommen und die Geschwindigkeit auch mal variiert.

Die erwarteten Nebeneffekte sind einerseits die schon erwähnte chronischen Kopf- und Gliederschmerzen, andererseits ein leichtes Schwindelgefühl, denn die Musiker lassen nichts anbrennen. Virtuose Gitarrenarbeit, versiertes und drückendes Drumming und kräftiger Gesang ergeben eine gnadenlose Wand, durch die sich der Hörer garantiert nicht durchboxen kann. CENTAURUS-A sind verflucht gut eingespielt, weshalb jeder Musiker sich auch mal zurück nehmen kann und dem anderen Vorrang lässt. So wirkt so gut wie nichts an Side Effects Expected überfrachtet oder unlogisch.

Und trotzdem gibt es auch weniger mitreißende Songs auf diesem Debütalbum, da fehlt einfach der überspringende Funke. Drop Off oder Selfmade Cage sind eher durchschnittliche, modernde Death-Thrash Metal Nummern, die zwar objektiv betrachtet gut sind, aber teilweise irgendwohin stampfen, ohne eine wirkliche Richtung vorgegeben zu haben. Die Mischung aus ATHEIST, OBSCURA und MESHUGGAH ist ansonsten frisch und ungestüm, so dass diejenigen, die es brutal und niveauvoll mögen, durchaus auf ihre Kosten kommen. Vom zweiten Album erwarte ich, dass die wenigen schwachen Momente dann nicht mehr vorkommen und CENTAURUS-A mit tödlicher Präzision an der Hörerschaft eine Nassrasur der Sonderklasse durchführen.

Veröffentlichungstermin: 13. März 2009

Spielzeit: 43:06 Min.

Line-Up:
Johannes Henke – Vocals
Hernan Martinez – Guitar
Maik Mantanovic – Guitar
Michael Ahlgrimm – Bass
Patrick Schröder – Drums

Label: Listenable Records

Homepage: http://www.centaurus-a.de

MySpace: http://www.myspace.com/centaurusa

Tracklist:
1. The Praying Mantis
2. Narcotic
3. Drop Off
4. Morning Tremble
5. The Ease
6. Incident / Accident
7. Arson
8. Dripping Red Canvas
9. Selfmade Cage
10. Resistance Ain´t Futile

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