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CARNIFEX: Die Without Hope

Deathcore-Fans werden sowieso zugreifen, aber auch Anhänger von technischem Brutal Death Metal sollten hier ein Ohr riskieren.

Deathcore-Bands waren und sind für mich immer noch zweischneidige Schwerter. Zum einen gibt es da die extrem chaotischen nervtötenden Bands ohne Sinn für eine Songstruktur. Auf der anderen Seite stehen Kapellen mit dem Gespür für ansprechende, kompositorisch ausgefeilte Arrangements.

CARNIFEX gehören zur zweiten Kategorie und zeigen uns auf dem aktuellen Album Die Without Hope wie Deathcore mit einem roten Faden in den Strukturen funktioniert. Wobei ich anmerken muss, dass sich die Kalifornier ein Stück weit von ihren Core-Einflüssen entfernt haben und dafür mit schon fast symphonischen Black Metal-Einschüben im Stile von DIMMU BORGIR zu glänzen wissen. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber gut in Szene gesetzt. Man höre sich als Beispiel den Track Dark Days an. Aber keine Angst liebe CARNIFEX-Gemeinde. Nach wie vor gibt es fette Breakdowns und Mördergrooves im Midtempo zu hören. Natürlich blitzen auch zahlreiche sehr intensive Blastparts in den insgesamt zehn Songs (inklusive einem kurzen Akkustikgitarren-Zwischenspiel) auf. Wie bereits eingangs erwähnt sind CARNIFEX nicht nur auf stumpfe Brutalität bedacht, sondern das Quintett schafft es die brutalen Zutaten mit Melodien auszustatten, wie etwa bei einigen Soli – ohne dabei soft oder cheesy zu klingen.

In Sachen Vocals bekommt der Hörer gewohnte Kost aus tiefen Grunts, aggressiven Shouts und fiesem Gekeife. Melodische Gesänge, wie es im Core-Metier mittlerweile fast Standard ist, sucht man hier vergeblich. Dies würde auch nicht wirklich zu CARNIFEX passen, denn meiner Meinung nach sind die fünf Herren auf Die Without Hope mehr dem Death Metal, als dem Core zuzuordnen. Brachial, aber durchdacht. Die Produktion von Mark Lewis ist fett. Kurz gesagt: auch beim fünften Longplayer der Amis gibt einfach wieder eins auf die Fresse. Fans werden sowieso zugreifen, aber auch Anhänger von technischem Brutal Death Metal sollten hier ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 07.03.2014

Spielzeit: 38:04 Min.

Line-Up:
Scott Lewis – vocals
Shawn Cameron – drums
Cory Arford – guitar
Fred Calderon – bass
Jordan Lockrey – guitar

Produziert von Mark Lewis
Label: Nuclear Blast Records

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/CarnifexMetal

Tracklist:
01. Salvation Is Dead
02. Dark Days
03. Condemned To Decay
04. Die Without Hope
05. Hatred And Slaughter
06. Dragged Into The Grave
07. Rotten Souls
08. Last Words
09. Reflection Of The Forgotten
10. Where The Light Dies

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