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CARNAL DECAY: On Top Of The Food Chain

Überraschend guter Death-Grind für DYING FETUS-Freunde.

Besonders anziehend ist dieser Bandname nicht, das hat bereits schon mein ehemaliger Kollege deviator bemerkt. Das klingt nach standartisiertem Death-Grind, relativ frei von Höhepunkten. Immerhin, die Schweizer CARNAL DECAY belehren uns eines besseren und locken schon mit ihrem Albumtitel und dem zynischen, irgendwie komischem Artwork. Das Quartett geht konsequent, gnadenlos und doch variabel an ihre Disziplin heran. Der Name DYING FETUS schwebt über On Top Of The Food Chain wie ein Damoklesschwert, davon unbeeindruckt gibt es eine ordentliche, lockere Darbietung. Zwischen brachialen Slam-Momenten, die beachtlich heavy sind und Geprügel in Höchstgeschwindigkeit bieten CARNAL DECAY nichts Neues, machen ihre Sache aber gut. Die neun Songs dieses Drittwerks bieten eine Menge Abwechslung und gehen gut ins Ohr. Längen gibt es bei den meist kurzen Songs keine zu hören, dafür durchaus Spielfreude und eine wahrnehmbare Prise Humor. CARNAL DECAY wissen vielleicht, dass sie meilenweit davon entfernt sind, dem Genre neue Kraft und neue Identität einzuhauchen, aber dieser Makel wird mit Lockerheit und Unbefangenheit kompensiert.

On Top Of The Food Chain überrascht mit starken Riffs, solider Gitarrenarbeit, sehr sauberem und verspieltem Drumming und guter Gesangsarbeit, die sowohl in den enorm tiefen, wie auch in den mittleren, geschrienen Lagen überzeugt. Die etwas zu drucklose Produktion ist der einzig störende Punkt an On Top Of The Food Chain, hier wäre etwas mehr Wucht durchaus angebracht gewesen und hätte auch zu keinem unhörbaren Brei geführt.CARNAL DECAYs beste Songs Industructible, See You In Hell, Breaking Down Walls und We All Bleed Red hätten damit noch besser gewirkt. Immerhin, in Sachen Artwork heben sich Schweizer von der Konkurrenz ab und haben einen schrulligen Cartoon-Overkill parat, der ebenso bunt ist, wie das Death-Grind-Tohuwabohu, das es in diesen fünfunddreißig Minuten zu hören gibt. Spaß macht On Top Of The Food Chain durchaus, auch wenn hiervon garantiert keine Innovationen erwartet werden dürfen. Freunde von Death-Grind mit Köpfchen und Relevanz dürfen zugreifen und dafür die stumpfer agierenden Kollegen im Regal stehen lassen.

Veröffentlichungstermin: 1. Juni 2011

Spielzeit: 34:42 Min.

Line-Up:
Michael Kern – Vocals
Isabelle Iten – Guitar
Nasar Skripitskij – Bass
Reto Ehrler – Drums

Label: Sevared Records

Homepage: http://www.carnaldecay.com/

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/carnaldecay

Tracklist:
1. These Hands Will Close Your Eyes Forever
2. Industructible
3. Taste The Knuckles
4. On Top Of The Food Chain
5. See You In Hell
6. John 14:6
7. Breaking Down Walls
8. We All Bleed Red
9. Shut The Fuck Up

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