BRAINDAMAGE: War against the almighty

"Zu viele Noten, Wolfgang, zu viele Noten…"

Uff! dürfte das erste sein, was man sagt, wenn man diese Platte am Stück gehört hat. Der Blick ist so leer wie die Kaffeetasse, und die Hand zögert doch erheblich, noch einmal die Play-Taste zu drücken. Aber man muss ja… Und noch einmal der furiose Ritt durch Death, durch musikalische Höchstleistungen, durch irrwitzige Arrangements und eine Menge Krach. Vorbei an frühen KATAKLYSM, vorbei an VOIVOD und auch vorbei am Gehirn des Hörers. Die Band erwähnt ihren Kontakt zu DEVIN TOWNSEND und um den musikalischen Wahnwitz der Band zu beschreiben, ist das sicherlich ein guter Hinweis. Trotzdem fehlt einfach etwas. Meiner Meinung dürfte es Humor sein. BRAINDAMAGE zersägen die musikalischen Genres mit einer Ernsthaftigkeit und chirugischen Präzision, die dieses Lächeln, das der kanadische Mad Scientist einem immer wieder entlocken kann, und das seine Musik so einzigartig macht, vollkommen fehlt. Was bleibt, sind einfach zu viele Noten. Vielleicht verbietet das der Band zugrunde liegende philosophische Konzept ja auch den leichten Umgang mit Musik (neo-humanistic, not Satanic… wird auf der Homepage leider nur auf Italienisch erklärt. Wer das mal übersetzen möchte und mich dann wissen lassen will, worum es geht, ist herzlich eingeladen. Auf mich macht es einen merkwürdigen Eindruck und ich möchte an dieser Stelle meine Vorsicht in dieser Sache betonen.).
Musikalisch hat diese Platte durchaus gute Momente, sogar eine Menge davon, aber es ist kaum möglich, einzelne Songs herauszuheben, da in nahezu jedem Song alles vorkommt. Psychedelic Parts, Geschredder, Growls, klarer Gesang, hier und da weiblicher Gesang und Breaks über Breaks über Breaks. Der rote Faden ist die Vielfalt, auf der Strecke bleibt der Song. Schade eigentlich, denn Ideen und Können sind im Übermaß vorhanden, aber werden auch im Übermaß ausgespielt.
Was bleibt, ist eine zähe Masse musikalischen Genie-Kults, kaum zugänglich und kaum etwas beim Hörer auslösend. Zuviel für meinen beschränkten Geist. Diese Platte ist etwas für Leute, die die Herausforderung suchen.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 44.44 Min.

Line-Up:
Andrea – Bass/Vox
Gigi – Guitars
Marco – Guitars
Naike – Drums

Produziert von Oliver Phillips & Christian Moos
Label: Together as One Records

Homepage: http://www.braindamage-band.com/

Tracklist:
1. Ab astra perveenio
2. As Fool as God is
3. Full Range Oneiric Activity
4. Korman the map-maker
5. Not one step back
6. Just before being wiped out
7. From Stalingrad to Stamfordbridge
8. Against the Almighty
9. Remains of divine Failures
10.Proximan God asking for salvation
11.Man from the town at sunset
12.Eternal Life
13.Red Empress

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