BOB KATSIONIS: Imaginary Force

Ein starkes, energiegeladenes Instrumentalalbum mit progressiven und positiven Perspektiven!

BOB KATSIONIS ist ein junger Musiker aus dem sonnigen Griechenland, der schon eine verdammt lange Bandhistorie hat. Derzeit ist er Gitarrist und Keyboarder der griechischen Metal Band NIGHTFALL. Dies scheint ihn jedoch nicht auszulasten, und so veröffentlicht er mit „Imaginary Force“ bereits sein zweites Soloalbum. Unterstützt wird er dabei von Fotis Bernardo an den Drums und Stavros Giannakopoulos (DREAM DEVIOD) am Bass.

In der instrumentalen Musik von BOB KATSIONIS sind verschiedene Einflüsse aus Rock, Metal und Jazz zu finden. Das Prägende sind eigentlich die progressiven Einflüsse, die teilweise etwas an DREAM THEATER oder ANDROMEDA erinnern, jedoch eine wesentlich wärmere Atmosphäre ausstrahlen als die beiden Referenzen und auch das Keyboard stärker zentrieren. Auch die Songs sind nicht endlos in die Länge gezogen, so dass auch tolerante Nicht-Prog-Hörer eventuell etwas mit der Musik anfangen können. Mit seiner 7-saitigen Gitarre beginnt die Scheibe dann mit dem Track „The Imaginary Force“. Dieser Track zeigt schon, dass BOB KATSIONIS ein hervorragender Musiker ist. Alles ist präzise auf den Punkt gespielt und es können Soli genauso wie melodiöse und rhythmische Passagen überzeugen. Das ganze spielt sich auf einem sehr hohen Energielevel ab. Die Musiker sind eigentlich immer voll am Anschlag mit Verzerrung und Bombast, bis auf in einem kleinen jazzigen Interlude. Die technisch starken unisono Linien prägen diesen Track mit. „March Of The Spirits“ fängt mit einem schönen, positiven Keyboard Thema an. Es entwickelt sich ein energiereicher Song mit einem Hammond Orgel Solo. Beeindruckend ist die Energie und positive Ausstrahlung dieser Musik, die auch in den Tracks „Sing For The Day“ und „Galaxy“ zu finden ist. „Sudden Death“ ist einer der progressivsten Tracks auf „Imaginary Force“, das tiefe Gitarrenriffing erinnert stark an aktuelle DREAM THEATER Scheiben. „Is It Me Or The Wheater?“ ist in der Gitarrenarbeit eindeutig von JOE SATRIANI inspiriert – Bob Katsionis bezeichnet „Strange Beautiful Music“ als sein Satriani Lieblingswerk – und Bob Katsionis spielt hier sogar das Schlagzeug selbst ein. „Separated“ schlägt zwischendurch auch mal einige düstere Töne an und man hört nicht nur in diesem Track die üblichen progressiven Keyboard Soli, was natürlich auch einen Jazz/Fusion Einschlag hat. Trotzdem lässt der Song niemals die positive Perspektive vermissen, die dieses Album so auszeichnet. Etwas aus dem Rahmen fällt die mit „St. Pervert“ beginnende „The Trilogy Of Lust“. Der Name täuscht nicht. Hier hat Bob Katsionis die Vertonung eines Porno-Films genommen und seine eigene Musik darunter gelegt. Ich weiß nicht, ob er damit jedem aus der Seele spricht, dass seine Musik besser zu einem Porno-Film passt, als das sonst übliche, lahme Midi-Jazz-Gedudel. Auf jeden Fall sind die drei Tracks der Trilogie ebenfalls gelungen und bieten auch einige Klänge, die man mit Bob Katsionis Heimatland Griechenland verbindet. Gerade „Tsifteteli (Overture 1821)“ bietet stellenweise eine ansprechende Dramaturgie. In „Ouzo!“ gibt Bob Katsionis dann mit Keyboard und Gitarre noch mal Vollgas.

Bob Katsionis ist wirklich ein hervorragender Musiker. Das ist nach JACOPO GALLI, der allerdings wesentlich ruhiger agiert, schon der zweite Keyboarder, der mich mit seiner Soloscheibe überzeugen kann. Allerdings dürfte Bob Katsionis ruhig noch den ein oder anderen Kontrast mehr schaffen und sein Vollgas stellenweise etwas zurückfahren. Das würde auch die energiereichen Passagen noch besser zur Geltung bringen. Am Sound gibt es hingegen wenig zu meckern, klar und druckvoll wirken die Keyboard und Gitarrengebilde auf den Hörer ein und die Melodien verzaubern einen ein ums andere mal. Das Album wächst auch während der Hördurchläufe und man entdeckt immer mehr Details – so soll das bei progressiver Musik sein. Ein starkes, energiegeladenes Instrumentalalbum mit progressiven und positiven Perspektiven!

Veröffentlichungstermin: 17.05.2004

Spielzeit: 49:40 Min.

Line-Up:
Bob Katsionis – Keyboard, Guitars

Fotis Bernardo – Drums

Stavros Giannakopoulos – Bass
Label: Lion Music
Email: bobkatsionis@hotmail.com

Tracklist:
1. The Imaginary Force

2. March Of The Spirits

3. Sing For The Day

4. Galaxy

5. Sudden Death

6. Bird’s Eye View

7. Is It Me Or The Weather?

8. All My Naked Hopes

9. Separated

10. St. Pervert

11. Tsifteteli (Overture 1821)

12. Ouzo!

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