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BAEST: Necro Sapiens

Gehirn statt Geknüppel: BAEST bieten mit “Necro Sapiens“ 45 Minuten Death Metal-Kurzweil auf gehobenem Niveau

Da war man nicht faul im Staate Dänemark: BAEST bringen das dritte Album in gut drei Jahren raus – und werden dabei immer besser. Die Dänen-Deather überqueren auf der Suche nach Inspiration den großen Teich als die Öresundbrücke und orientieren sich nach wie vor eher an amerikanischen Death Metal-Bands als ihren skandinavischen Kollegen.

Ich vermute das ein oder andere MORBID ANGEL-Poster in den alten Jungendzimmern und dem Proberaum des Quartetts sowie einen CHUCK SCHULDINER-Altar mit allerlei anbetungswürtigen DEATH-Devotionalien. Da man von Dänemark in Richtung Florida ja irgendwie auch an Großbritannien verbeikommt, nimmt man auch gerne ein paar Souvenirs von Bands wie BOLT THROWER und BENEDICTION mit und frickelt zu Hause alles zu Songs zusammen. Wenn die so vielseitig, vielschichtig und gleichzeitig stimmig klingen wie das Material von „Necro Sapiens“ ist dagegen nicht das Geringste einzuwenden.

Gehirn statt Geknüppel: „Necro Sapiens“ ist Death Metal der schlaueren Art

Da BEAST richtig gute Songwriter sind, funktionieren die Tracks auf “Necros Sapiens” ganz hervorragend und bieten eine ganze Menge Abwechslung. Mit „Abbatoir“ schaffen es die Dänen gar, einem vertrackten MORBID ANGEL-Rip-Off eine eingängige Hookline mitzugeben und winken freundlich in Richtung Florida, wo Trey Azagthoth ja heutzutage mitunter nur noch schwer Verständliches produziert.„Goregasm“ könnte auch von den jungen AT THE GATES sein – sieht man von der leider wenig raffinierten Rückung im Mittelteil ab. Einen Part einfach ein paar Halbtöne höher zu spielen, macht zwar den Song länger, aber nicht immer besser. Kleine Längen in manchen Songs und das vielleicht etwas zu eintönige Growl-Geröhre von Sängre Simon Olsen sind weitere Kritikpunkte, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Bei „Towers Of Suffocation“ mogelt sich tatsächlich ganz kurz ein PANTERA-Riff rein, bevor der Song in einem unerwartet melodiösen Gitarrenpart abdreht.

BAEST sollte man im Auge behalten

Kurz, BAEST bieten 45 Minuten Death Metal-Kurzweil auf durchaus gehobenem Niveau. Da die Band auch live einiges reißt – und sich zum Beispiel als Support bei der ENTOMBED A.D. und ABORTED-Tour 2019 unglaublich spielfreudig, sympathisch und gleichzeitig absolut tight präsentierte – sollte man diese Band wirklich im Auge behalten.

VÖ: 5. März 2021

Label: Century Media Records

BAEST “Necro Sapiens” Tracklist

1. The Forge
2. Genesis
3. Necro Sapiens (Video bei YouTube)
4. Czar
5. Abattoir (Stream im Netz)
6. Goregasm
7. Towers of Suffocation
8. Purification Through Mutilation
9. Meathook Massacre (Video bei YouTube)
10. Sea of Vomit

Bsetzung:
Simon Olsen – Vocals
Svend Karlsson – Gitarre
Lasse Revsbech – Gitarre
Mattias ‘Muddi’ Melchiorsen – Bass
Sebastian Abildsten – Drums

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