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AXEL RUDI PELL: Knights Live

Frage: Wer ist das bekannteste Blondchen im Metal/Hardrock-Business? Doro?? Lita Ford?? Vince Neil?? Chris Holmes?? Alles richtig, doch was ist mit Axel Rudi Pell aus Bochum-Wattenscheid?!

Das bekannteste Wattenscheider Blondchen hört wohl zweifelsfrei auf den Namen Axel Rudi Pell. Ich selbst hab’ eine ganz besondere Verbindung zum mittlerweile 42-jährigen ehemaligen Gitarristen von Steeler. Denn genau diese Combo war die erste Metalband meines Lebens, die ich am 09. Februar 1987 in der Hamburger Markthalle live bewundern konnte/durfte (im Vorprogramm die göttlichen Steeltower, aus denen später Heavens Gate wurden). Doch seit diesem Konzert sind einige Tage verstrichen. Steeler lösten sich nach nur vier (meistens) guten Scheiben sang- und klanglos auf und Axel Rudi Pell startete mit dem Debüt „Wild Obsession“ (1989 – eingesungen von Ex-Victory-Sänger Charlie Huhn) seine bis heute andauernde, ziemlich erfolgreiche Solokarriere. Bis heute brachten es Axel und seine oft wechselnden Mitstreiter (u.a. gehörten Rob Rock, Jeff Scott Soto und Jörg Michael zur Band) auf neun Studio-, zwei Balladen, eine Best of- sowie eine Live-Scheibe. Diese hieß und heißt „Made in Germany“, wurde 1995 veröffentlicht und ist ab sofort nicht mehr das einzige Live-Album in der ARP-Diskographie. Denn „Knights Live“ (so der Titel dieser Doppel-CD) beinhaltet einen Livemitschnitt aus der Bochumer „Zeche“ vom 05.05.2002 (dort wurde auch schon das erste Livealbum teilweise mitgeschnitten). Zur Songauswahl, im Vergleich zu der von Jeff Scott Soto eingesungenen „Made in Germany“-Scheibe, könnte man einerseits sagen, dass es vielleicht „etwas“ unglücklich ist, dass gleich fünf der dort zu hörenden acht Songs auch den Weg auf „Knights Live“ fanden. Doch andererseits ist es für die Fans sicherlich auch interessant, Songs wie „Snake Eyes“, „Nasty Reputation“ oder „Call her Princess“ (ein Track vom allerallerersten Steeler-Demo) in einer Johnny Gioeli-Version zu hören. Aprospos: Herr Gioeli (bereits seit 1998 bei ARP dabei, ansonsten bekannt durch die beiden Hardline-Scheiben) überzeugt auf dieser Scheibe nicht nur als Sänger „seiner“ Pell-Songs, sondern singt sich auch nahezu problemlos durch die Stücke seiner stimmgewaltigen Vorgänger und überzeugt (quasi ganz nebenbei) auch noch als witziger und mittleilungsbedürftiger Frontmann. Abgesehen vom 92er „Eternal Prisoner“-Album wurde jedes Album bei der Songauswahl bedacht, und auch wenn die meisten Stücke sehr originalgetreu klingen, wurde hier und da ein bißchen vom Original abgewichen. Okay, an der Songauswahl hat wahrscheinlich JEDER Fan was zu meckern, weil ausgerechnet SEIN Lieblingssong nicht zu hören ist, aber unter’m Strich hat Axel mit “Follow The Sign”, “Edge Of The World” (von „Shadow Zone“), “Fool Fool” (von “Black Moon Pyramid”), “Carousel” (“Oceans of Time”), “The Clown Is Dead” (von “Magic”), “Tear Down The Walls”, “Casbah”, “Warrior” (von “Between the Walls”) und dem Titelstück der „The Masquerade Ball“-Scheibe eine (sehr) gute Auswahl getroffen. Desweiteren wurde noch Rainbow’s „Stargazer“ ein 27-minütiges Medley eingebaut. Klar, die Frage, ob man heutztage noch ein Drum- und ein Keyboardsolo auf einer Livescheibe braucht, kann man sich stellen, aber andererseits spielen Mike Terrana bzw. Ferdy Doernberg bei aller Klasse ansonsten so songdienlich, dass man ihnen das solotechnische Austoben durchaus gestatten sollte. Verdient hätte solche Solo-Eskapade sicherlich auch Basser Volker Krawzcak (Basser der beiden ersten Steeler-Scheiben und ALLER ARP-Scheiben, auch wenn er sich auf dem Debüt die Bassparts noch mit Jörg Deisinger und Thomas Bodo Smuszynski teilen musste), doch er hält sich diesbezüglich zurück und erledigt grundsolide seinen Job, was auch für Axel himself gilt, der sich solotechnisch doch sehr zurückhält. Der wirklich EINZIGE Kritikpunkt ist die für eine Doppel-CD doch etwas dürftige Gesamtspieldauer von 110:03 Min. Ich verlange ja nicht, daß man die Kapazität bis zum Anschlag ausnutzt (das wären immerhin 160 Minuten), aber den einen („I Will Survive“, „Eternal Prisoner“, „Gettin’ Dangerous“) oder anderen („When A Blind Man Cries“, „Innocent Child“, “Hot Wheels”) Song mehr hätte man (meintewegen auch in Medley-Form) auf diese Scheibe packen können. Abgesehen davon ist „Knights Live“ (auch soundtechnisch) eine durchweg gelungene Angelegenheit, die in jede gut sortierte Sammlung aller Pell-Rainbow-Impellitteri-Malmsteen-Fans gehört…

Spielzeit: 110:03 Min.

Line-Up:
Axel Rudi Pell – guitars

Johnny Gioeli – vocals

Mike Terrana – drums

Volker Krawzcak – bass guitar

Ferdy Doernberg – keys

Label: Steamhammer

Homepage: http://www.axel-rudi-pell.de

Email: management@axel-rudi-pell.de

Tracklist:
CD 1:

1. Edge Of The World (5:00)

2. Nasty Reputation (5:35)

3. Tear Down The Walls (6:37)

4. Medley Masquerade Ball/ Casbah/ Drumsolo/ Stargazer/ Casbah (27:23)

5. Follow The Sign (7:18)

6. Fool Fool (5:23)

CD 2:

1. Carousel (12:54)

2. The Clown Is Dead (11:22)

3. Call Her Princess (11:19)

4. Snakes Eyes (10:29)

5. Warrior (6:39)

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