AXAMENTA: Codex Barathri

Die Belgier AXAMENTA haben mit "Codex Barathri" ein überzeugendes Stück melodischen Black Metal geschaffen…

Die belgischen AXAMENTA begannen anno 1993 mit Death Metal, wurden dann von Doom-Einflüssen inspiriert und schufen schliesslich 1999 ihr Werk „Nox Draconis“, das den neu gebildeten epischen „Fantasy Horror Black Metal“ repräsentierte — diese Mini-CD wird nun also von „Codex Barthri“ getoppt. Während man sich unter dieser „neuen“ Stilbezeichnung zumindest textlich etwas vorstellen kann (Fantasy statt Satansgebrüll, zum Beispiel), wird’s auf der musikalischen Ebene schon etwas komplizierter mit diesem Fantasy Horror Black Metal. Im Fall von Axamenta bedeutet es mehr Melodie als Massaker, mehr Keyboards als kämpferisches Kriegsgedonner.

So schwelgen die Gitarren gerne in akustischen Gefilden („Deciphering Darkness“) oder werden im Duett gespielt. Das Keyboard wird nicht nur als Flächeninstrument benötigt, sondern übernimmt auch entscheidende melodische Parts (die durchaus interessant sind). Schlagzeugtechnische Kunststücke werden keine vollbracht, weshalb dieses Werk denn auch eher die atmosphärisch-angehauchten Schwarzmetaller erquicken wird. Die Songs sind im ganzen eher im Midtempo- bis langsamen Bereich, obschon zum Beispiel in „Godsman“ klare Parallelen zu Children of Bodom herausgehört werden können — „Godsman“ ist durchaus als Anspieltipp zu empfehlen. Allerdings sind Axamenta nicht so rasend wie die Bodom-Kinder, melodische Gitarrenparts stehen klar im Vordergrund. Der Gesang bewegt sich von Gegrunze zu Gekreische, und auch Clean-Gesang kommt zum Zug (mit äusserst verträumten Begleitinstrumenten). Auch „Liber Daemonis“ sei hier zum Reinhören sehr empfohlen, da dieser Song auch zeigt, dass Axamenta Keyboards auch für schnellere Einsätze beherrschen—und die Parts mit den Glocken sind einfach cool. Trotz der träumerischen Gitarren-Soloparts und der Synths rutschen Axamenta jedoch nie ins Kitschige ab, sondern schaffen durchaus auch hymnische und ruhige Parts, die zuweilen an Bands wie Rivendell erinnern.

Die Produktion überzeugt ihrerseits, nur der Bass hätte manchmal etwas mehr Beachtung verdient. Alles in allem ein Werk, das bei Anhängern von keyboardlastigem, atmosphärischen Black Metal durchaus manch einen Hörer finden dürfte, denn Axamenta bringen diesen Stil intensiv und überzeugend rüber!

(Übrigens: das Cover-Artwork stammt von Kris Verwimp, der bereits für Covers für Absu, Marduk, Sear Bliss und Old Mans Child gestaltet hat).

Spielzeit: 44:53 Min.

Line-Up:
Peter Meynckens (Mordheim): Vocals

Yves Huts (Yvel): Gitarre, Synths

Frederik Van Mieghem (Count von Mieghem): Drums

Ian Van Gemeren (Brek): Gitarre

Kristof De Greef (Gnash): Bass (?)

Label: The L.S.P. Company

Homepage: http://users.pandora.be/axamenta

Tracklist:
1. Liber Angelis

2. Beyond the Haunting

3. Echoes

4. Godsman

5. Deciphering Darkness

6. Elemental Dance

7. Liber Daemonis

8. Through the Scarlet Forever

9. Submissive to the All

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