AT DAGGERS DRAWN: Ignition [Eigenproduktion]

Moderner Melodic Death Metal mit gehörigem Pop-Appeal. Sehr gut gemacht, aber etwas seelenlos.

Die Schnauze voll von SOILWORK, IN FLAMES und SENTENCED? AT DAGGERS DRAWN aus Koblenz solltet ihr dann lieber nicht hören, die tummeln sich nämlich genüsslich im Fahrwasser von diesen wohlbekannten Bands. Mit gehörigem Popappeal versehen zaubern sie auf Ignition fünf Songs, die von eingängig und melodisch über wütend-thrashig bis hin zu düster-rockig sehr viel in kurzer Zeit bieten. Das alles ist nüchtern betrachtet recht gut gemacht, aber der Gesamteindruck ist natürlich alles andere als geschlossen. Trotzdem gibt es gute Riffs, ordentliche Melodien und generell beachtlich umgesetzte Ideen zu hören.

Die fünfundzwanzig Minuten Material sind routiniert dargeboten, gespielt von guten Musikern, aber das alles wirkt etwas seelenlos und gekünstelt, ergo will Ignition einfach nicht unter die Haut gehen. AT DAGGERS DRAWN spielen recht kalkulierte Musik, beachten dabei kleinlichst genau die Grundregeln des Songwritings. Nicht unbedingt im positiven Sinne, denn die erste EP dieser Band ist so aufregend wie der Tatort am Sonntagabend, auch trotz einiger wilder, thrashiger Ausbrüche wie in Gaia (Thou Shalt Not Kill). Schade ist auch, dass das Keyboard auch an einigen deplatzierter Stellen zu finden ist und nicht davon ablassen kann, fast alle Stellen der fünf vorliegenden Songs zuzukleistern.

AT DAGGERS DRAWN bieten melodischen Bilderbuch-Metal für Fans der großen NUCLEAR BLAST-Bands, leider nicht immer mit der nötigen Relevanz. Das soll nun aber keine Lästerrunde sein, denn Songs wie Ignition und From Hell to Earth funktionieren ziemlich gut und machen, auch durch den sicheren, sehr abwechslungsreichen Gesang Spaß. So richtig setzen sich AT DAGGERS DRAWN nur so richtig in die Nesseln, wenn sie im abschließendem Dead Before the End entsetzlich schwer nach CREMATORY klingen.

Hopfen und Malz ist bei den sechs Koblenzern logischerweise nicht verloren, die Produktion ist für ein Demo sehr beachtlich, ebenso das liebevoll gestaltete Artwork. Passt sich der moderne Melodic Death Metal des Gespanns noch an diese Gesichtspunkte an, dann können sie vielleicht auch mich überzeugen. Ob ihr mit AT DAGGERS DRAWN warm werdet, könnt ihr entscheiden, nachdem ihr euch das komplette Demo auf der Homepage der Band angehört habt. Das Demo kostet 5 Euro, Kontakt unter RAFAEL[at]at-daggers-drawn.net

Veröffentlichungstermin: 1. Oktober 2008

Spielzeit: 23:21 Min.

Line-Up:
Pierre – Vocals
Rafael – Guitar
Erik – Guitar
Frank – Bass
Markus – Drums
Petra – Keyboards

Produziert von AT DAGGERS DRAWN und Philipp Nörtersheuer
Label: Eigenproduktion

Homepage: www.atdaggersdrawn.de

MySpace: http://www.myspace.com/atdaggersdrawnmetal

Tracklist:
1. Ignition
2. Gaia (Thou Shalt Not Kill)
3. With You
4. From Hell to Earth
5. Dead Before the End

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