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AEBA: Kodex V

AEBA machen noch immer Black Metal – und die Keyboards sind verschwunden…

Artwork, Album- und Songtitel lassen auf einen frischen Wind im Hause AEBA schließen. Trotz dem üblichen Corpsepaint-Posen-Foto im Booklet macht dieses mit ungewohnten Schwarz-Weiß-Bildern – etwa eine Hand, die eine Kugel hält, oder das sehr gelungene Foto, in welchem die Maskenhaftigkeit des Corpsepaints thematisiert wird, – positiv auf sich aufmerksam. Statt abgedruckter Lyrics gibts nur Auszüge davon und die Genitivbestückung der letzten zwei Werke macht lateinisch-französisch-englisch-deutscher Vielsprachigkeit Platz. Wohlgemerkt – thematisch bleiben sich die deutschen Black Metaller treu. Gewohnt blasphemisch ist auch Kodex V – und das zieht sich bis zur 66:06-Spielzeit des Albums…

Die Verbindung von Altbewährtem und Neuerschaffenem zieht sich denn auch durch Kodex V. Ließ bereits Shemhamforash–Des Hasses Antlitz durchblitzen, dass den Gitarren mehr Gewicht zukommt, ist diese Metamorphose auf Kodex V nun abgeschlossen. Mit anderen Worten – tschüss Keyboards, hallo Gitarrendominanz. Diese wird sowohl in schleppenderen, wie auch in Midtempo-Passagen ausgelebt und nicht nur in De Adventu Antichristi Et Fine Mundi dürfen sich die Sechssaiter auch mal melodiöseren Gefilden hingeben. Die neugefundene Saitenemanzipation zeigt sich auch in More Than Hate, wo die deutschen Black Metaller dann auch mal den Bass in den Vordergrund rücken – leider fehlt es dem Klang des Tieftöners jedoch etwas am nötigen tief-warmen Timbre. Die restliche Produktion des Werkes ist dann zwar ordentlich, wenngleich ein Tick mehr Druck hier gut gewesen wäre.

Die Probleme liegen bei Kodex V jedoch in einem anderen Sektor. Zum einen fällt der Gesang etwas zu leise aus – zum anderen sind Isegrims Vocals einfach zu wenig aggressiv. Black Metal-Kreischen soll auch dem abgebrühten Schwarzmetallsatanisten ins Mark gehen und sich sein schwarzes Herz krallen. Dieser Effekt bleibt bei AEBA leider aus. Vielleicht liegt die fehlende Greifkraft dieses Albums jedoch auch am Songwriting. Die Deutschen bemühen sich zwar, Abwechslung reinzubringen, aber zu oft scheinen die Songs eher wie mit dem Riffbaukastensystem zusammengeschustert als stimmig arrangiert.

Kodex V markiert somit sicherlich einen Schritt in die richtige Richtung im Haus AEBA. Weg von Keyboardkleisterbombast, hin zu gitarrenorientiertem, weniger alltäglichem Schaffen. Auf diesem Weg ist Kodex V wegen der genannten Schwächen allerdings erst eine Rastpause und nicht das Ziel – und schrammt so an einer Kaufempfehlung vorbei.

Veröffentlichungstermin: 25.04.2008

Spielzeit: 66:06 Min.

Line-Up:
Isegrim: Vocals
Schattensturm: Gitarre, Backing Vocals
Xsaahr: Gitarren
Exul: Bass
Infernal Desaster: Drums

Gastmusiker:
Mille: Vocals (in The God Below Us)

Produziert von Exul
Label: Twilight Vertrieb

Homepage: http://www.aeba.de

Tracklist:
1. Lux Ex Tenebris
2. More Than Hate
3. Nemesis – Lass Sie Brennen
4. Seven Souls
5. Lifecode Sin
6. La Petite Morte
7. Geist Der Dekadenz
8. The God Below Us
9. De Adventu Antichristi Et Fine Mundi
10. Ruins Of Heaven
11. King Or Slave

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