Aborted "Vault Of Horrors" Cover

ABORTED: Vault Of Horrors

Eine Art „Best of“ zeitgenössischen Death Metals: ABORTED bedienen sich auf „Vault of Horrors“ bei allen möglichen Sub-Genres, ohne deren Ballast zu erben.

Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei, doch ist in diesem Fall nicht genau das der Anspruch? Zehn Gäste haben ABORTED für „Vault Of Horrors“ geladen, um ebenso viele Tracks zu veredeln. Angelehnt an Horrorfilm-Klassiker wie „The Thing“ („Dreadbringer“) oder „The Texas Chainsaw Massacre“ („Death Cult”) tut die Death-Metal-Institution ihr Bestmögliches, uns den Magen umzudrehen.

Warum das auf dem zwölften Studioalbum so zielsicher gelingt, liegt am breit angelegten Ansatz: ABORTED gehen nicht verbohrt nach einem Schema vor, sondern zeigen sich offen für andere Strömungen: Mit dem gewohnt mächtigen Ben Duerr (SHADOW OF INTENT) und David Simonich (SIGNS OF THE SWARM) öffnet man die Tore für aktuelle Deathcore-Stimmen ebenso wie für CRYPTOPSY-Shouter Matt McGachy.

ABORTED bedienen sich auf „Vault Of Horrors“ der besten Seiten einzelner Sub-Genres, ohne deren Ballast zu erben

Das Resultat ist ein Potpourri zeitgenössischer Spielweisen, das von flinken Tech-Death-Eskapaden im furiosen Auftakt „Dreadbringer“ über Slam bis hin zu klug gesetzten Breakdowns reicht. ABORTED achten in dieser Hinsicht aber penibel auf die Balance: „Vault Of Horrors“ bedient sich der besten Seiten einzelner Sub-Genres, ohne deren Ballast zu erben. Die vorsichtig eingestreuten Deathcore-Vibes bremsen den Fluss der Platte weder aus noch durchtrennen komplexere Arrangements den roten Faden der Platte.

Dafür sorgt überdies die moderne Produktion, welche Dynamik gegen ein überaus transparentes Klangbild tauscht. Der Vorteil: Trotz des lauten Grundklangs sind die einzelnen Tonspuren klar zu vernehmen, was natürlich einem Track wie „The Shape Of Hate“ entgegenkommt, wo Oliver Rae Alerons unverkennbare Gastvocals ein wenig ARCHSPIRE-Couleur mitbringen. „The Golgothan“ wiederum zieht das Tempo an, als wären der Band plötzlich THE BLACK DAHLIA MURDER zur Seite gesprungen – ein weiteres Indiz für die Wandelbarkeit, die ABORTED anno 2024 auszeichnet.

„Vault Of Horrors“ ist eine Art „Best of“ zeitgenössischen Death Metals

Das alles zelebriert das Quartett jedoch ohne auch nur irgendwelche Kompromisse einzugehen. Während also „Vault Of Horrors“ als vermeintliches „Best of“ zeitgenössischer Death-Metal-Spielarten seinem klangvollen Titel eine weitere Dimension hinzufügt, tritt allein das eigentliche Horrorthema vornehm in den Hintergrund. Ein kleines Opfer, das angesichts der geladenen Starpower ohnehin nicht ins Gewicht fällt: Den Magen jedenfalls hat uns 2024 noch kein Ensemble so fachgemäß durchgeschüttelt wie ABORTED und ihre Gastriege.

Veröffentlichungstermin: 15.03.2024

Spielzeit: 40:14

Line-Up

Sven de Caluwé – vocals
Ian Jekelis – guitars
Daniel Konradsson – guitars
Ken Bedene – drums

Produziert von Dave Otero

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://goremageddon.be
Facebook: https://www.facebook.com/Abortedofficial
Instagram: https://www.instagram.com/abortedmetal/
Bandcamp: https://abortedmetal.bandcamp.com

ABORTED “Vault Of Horrors” Tracklist

1. Dreadbringer (feat Ben Duerr) (Visualizer bei YouTube)
2. Condemned To Rot (feat. Francesco Paoli) (Video bei YouTube)
3. Brotherhood Of Sleep (feat. Johnny Ciardullo)
4. Death Cult (feat. Alex Erian) (Video bei YouTube)
5. Hell Bound (feat. Matt McGachy)
6. Insect Politics (feat. Jason Evans)
7.The Golgothan (feat. Hal Microutsicos)
8. The Shape Of Hate (Oliver Rae Aleron)
9. Naturom Demonto (feat. David Simonich)
10. Malevolent Haze (feat. Ricky Hoover)

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