Fans der Band bekommen eine amtliche, schweißtreibende und einfach ehrliche Performance zu sehen, noch dazu in Headliner-Länge, außerdem gewähren GOD FORBID einen unterhaltsamen Einblick ins Bandgefüge.
Sahen sich DEBAUCHERY bereits ständigen Vergleichen mit SIX FEET UNDER ausgesetzt, so müssen zwei ehemalige DEBAUCHERY-Musiker mit ihrer neuen Band den Beweis antreten, nicht wie die Kopie einer Kopie zu klingen. Das gelingt zwar nur bedingt, aber gute Death-Metal-Groover können die Jungs definitiv schreiben.
Der düstere Metal im Spannungsfeld zwischen schleppendem Black Metal, Dark Metal und minimalen Folk-Einsprengseln wird von mal kontroversen, mal etwas zu plump provozierenden Lyrics in den Hintergrund gedrängt.
Die Rhythmusfraktion dieser Metalcore-Nachwuchshoffnung durfte vermutlich schon im Kindergarten mit dem Betonmischer spielen, VOICELESS MINORITY können jedoch noch mehr als nur stumpf moshen.
Eine "Kollision von Extremen" versprechen uns die Australier von LONG WAY HOME. Zu hören gibt es jedoch nur Prog Rock der unentschlossenen Sorte mit viel cleanen Gitarren und nicht allzu vertrackten Arrangements. Sänger Charlie Canh bekommt von seinen Mitmusikern nicht viel Luft zum Atmen, was im Ergebnis klingt, als ob man aneinander vorbeimusiziere. Ansonsten mag man den Musikern Opferbereitschaft attestieren, da sie passend zum Bandnamen ihre schöne Heimat gegen das kalte Berlin eingetauscht haben, um näher an der Musikszene zu sein, ein wirklich inspiriertes Album klingt jedoch anders.
Die düstere, leicht cyberpunkige Grundstimmung kann schon punkten, nur sollten SPYDER BABY an Aggressivität oder Eingängigkeit zulegen, um aus der Veröffentlichungsflut herauszuragen.
Zum wiederholten Male versammelten sich zehntausende Freunde harter Klänge in Dinkelsbühl, um auf dem SUMMER BREEZE vier Tage den Alltag Alltag sein zu lassen und nach etlichen Staustunden auf dem Campingplatz zwischen Grillwurst, Bier und Metalklängen ordentlich Festivalfeeling aufkommen zu lassen.
Bei aller Lästerei über mangelnde Härte darf man nicht vergessen, dass die Modern-Rocker einige der markantesten Stücke des Genres geschrieben hat und auch auf "The Illusion Of Progress" zeigen, dass sie nach wie vor genau wissen, was eine markante, nahegehende Hookline-Harke ist.
Eigentlich traurig, dass diese Band nicht schon in den Neunzigern aktiv war, denn "Apathology" hat alles, was damals einen Goth-Rock-Klassiker ausgemacht hätte.
Die Maskenmänner mögen auf Platte melodischer und austauschbarer geworden sein, live machen sie nach wie vor alles platt. Vertragspartner dieses erfolgreichen Abbruchunternehmens: hervorragend aufgelegte MACHINE HEAD-Männer und spielfreudige BODOM-Lausejungen.
Man verzeiht den Schweizer Country-Rockern SLAM & HOWIE AND THE RESERVE MEN den Mangel an Originalität und möchte sich beim Hören von "Guilty" mit Cowboyhut, Sonnenbrille und angewinkeltem Ellbogen hinters Steuer klemmen, um der Sonne entgegenzufahren.
Neun Lieder von den letzten vier Alben wurden von ANATHEMA in ein größtenteils von der Akustikgitarre und Vincents leidenschaftlicher Stimme bestimmtes Klangbild transferiert – auf gelungene Art und Weise, denn "Hindsight" stellt eine nahezu religiöse Erfahrung für Musikgläubige dar, bei der man am liebsten weinend und begeistert zugleich auf die Knie sinken möchte.
Wenn man eine Band nicht eindeutig kategorisieren kann, bedeutet das entweder, ein ganz besonders eigenständiges Juwel in den Händen zu halten, oder weitaus häufiger, dass es einer Band noch nicht gelungen ist, ein klares Klangbild inklusive rotem Faden zu erzeugen. Letzteres ist trotz klarer Produktion, fähigen Musikern und guten Ansätzen bei den ab und zu durchbrechenden wuchtigen Heavy-Rock-Riffs bei EBOLA der Fall. Akustikpart, bieder-traditionelles Metal-Riffing, Keyboardeinsatz, heiserer Anselmo-Shoutgesang – kunterbunt und zu orientierungslos wächst hier ansonsten bei den Bayern zusammen, was bislang noch nicht zusammenpasst, was auch für die nicht immer sauber ineinander greifenden Arrangements gilt.
So sehr man den Jungs aus Englands Hauptstadt auch wünscht, den Anfangswerken von MY DYING BRIDE und PARADISE LOST nacheifern zu können – von London bis Yorkshire ist es eine ganz schöne Strecke.
Ob es wirklich so eine große Auszeichnung ist, schon mal in der slowenischen Bravo vertreten gewesen zu sein? Doch dieser eher zweifelhafte Ruhm soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich hinter "From Pieces Created" ein hochklassiges Modern-Rock-Album verbirgt.
Egal ob die langsame Dampfwalze alles plattmacht oder der geifernde Pitbull von der Leine gelassen wird, die Warendorfer zeigen bereits eine große Reife, was den Härtegrad ihrer Metalcore-Songs angeht.