Kaum eine Band kombiniert wuchtige Dramatik und Eingängigkeit dermaßen
gekonnt miteinander wie SCREAM SILENCE – das beweist Apathology mit seinen elf einprägsamen und dennoch facettenreichen Gothic-Perlen so eindrucksvoll wie selten. Dass die Grundzutaten nach wie vor vom Feinsten sind, muss man bei den Berlinern nicht extra erwähnen – die Balance zwischen druckvoller Rock-Instrumentierung und filigranen Synthies ist auf Apathology einmal mehr genau austariert. Dazu lässt Hardy Fieting seine düstere Stimme aufs Leidenschaftlichste erklingen; also alles beim Alten? Die Veränderungen muss man jedenfalls im Detail suchen, wo zunächst auffällt, dass die Arrangements noch flüssiger und natürlicher klingen, was daran liegen mag, dass die elektronischen Elemente noch homogener in den Gesamtsound eingebettet wurden. Die unwiderstehlichen Melodien, die SCREAM SILENCE auf diesem Album noch schnörkelloser darbieten, sorgen zudem dafür, dass man sofort Zugang findet zu Ohrwürmern wie Counterfeit. Einmal gefangen, kommt man dann nicht mehr so leicht aus dem Apathology-Kosmos heraus. Es ist die hohe Dynamik, die den Stücken bei aller Düsternis eine unheimliche Energie verleiht und so dafür sorgt, dass der Fünfer das x-te Meisterwerk in Folge abliefert. Das ist SCREAM SILENCE umso höher anzurechnen, wenn man die Entwicklung des Gothic-Genres in Richtung seichte Gewässer und Operngeträller im Hinterkopf behält. Eigentlich traurig, dass diese Band nicht schon in den Neunzigern aktiv war, denn Apathology hat alles, was damals einen Klassiker ausgemacht hätte.
Veröffentlichungstermin: 14.11.2008
Spielzeit: 58:29 Min.
Line-Up:
Hardy Fieting – Gesang, Keyboards
Robert Klausch – Gitarre
Heiko Wolf – Schlagzeug
Hagen Schneevoigt – Bass
Renè Gödde – Gitarre
Label: Plainsong Records
Homepage: http://www.screamsilence.de
MySpace: http://www.myspace.com/screamsilencemusic
Tracklist:
The Faint
Counterfeit
Apathy
Above And Within
Downfallen
Their Bleakest Sun
Athanasia
And This Is What We Left Behind
Killing Essay
The Antagonist
Euphoria