MEGALITH: Gipfelstürmer/Storming The Summit

Der düstere Metal im Spannungsfeld zwischen schleppendem Black Metal, Dark Metal und minimalen Folk-Einsprengseln wird von mal kontroversen, mal etwas zu plump provozierenden Lyrics in den Hintergrund gedrängt.

Wer ein Lied Deutsches Herz nennt, hat immerhin schon mal erreicht, dass man sich mit den Texten intensiv auseinandersetzt. Bleibt die Frage, ob durch die bei genauerem Hinsehen unproblematische Anspielung auf den typischen Entrüstungsreflex nicht von der Musik abgelenkt wird, aber sei es drum, MEGALITH langweilen immerhin nicht mit düstermetallischen Platitüden, überraschen sogar mit völlig ungewöhnlichen und doch auf seltsame Art und Weise passenden Texten wie Eines Tages. Ob man sich jedoch für seine Amerika-Kritik ausgerechnet Zitat-Schützenhilfe beim Ajatollah Chomeini suchen sollte, stelle ich hier mal eindeutig in Frage, bekannt ist schließlich dessen Verhältnis zur in der Ode Das Tor besungenen Freiheit. Das Feuer der Provokation brennt jedenfalls in der deutschsprachigen Lyrik von Hyperion, dereinst in Diensten von AGATHODAIMON, der mit MEGALITH ein neues Betägigungsfeld gefunden hat. Die musikalische Ausrichtung fällt nicht ansatzweise so kontrovers und ungewöhnlich aus wie die Texte – düsterer Metal im Spannungsfeld zwischen schleppendem Black Metal, Dark Metal und minimalen Folk-Einsprengseln hat sich der Sechser auf die Fahnen geschrieben, untermalt von gelegentlichen Orchester-Intros. Dazu wird gut artikuliert gekeift, man schwenkt gelegentlich aber auch auf cleane Gesänge um. Die sauber produzierten Tracks dürften manchen Freund von Acts wie alten SAMAEL, LEGENDA oder eben auch Hyperions ehemaligem Betätigungsfeld interessieren, zudem sorgt eine Coverversion von March Ör Die für Aufhorchen. Darüber hinaus jedoch mangelt es ihnen musikalisch noch an einem eigenen Gesicht, um die Aufmerksamkeit ähnlich lange zu wecken, wie es die Texte und ihre Verknüpfung mit unterschiedlichsten Zitaten im Inlay oder auch das herrliche Bild des verschneiten Delicate Arch auf dem Cover vermögen.

Veröffentlichungstermin: 20.06.2008

Spielzeit: 53:44 Min.

Line-Up:
Orpheus – Gesang
Wehwalt – Gesang
Hades – Schlagzeug
Karelian – Gitarre
Hyperion – Gitarre
Silvanus – Programming

Produziert von Hyperion
Label: ARTicaz

Homepage: http://www.megalith.org

MySpace: http://www.myspace.com/megalied

Tracklist:
Zukunftspläne
Gipfelstürmer
Deutsches Herz
Der einsame Jäger
Die Geier
Wir lieben den Tod
Eines Tages
Ein Traum von Ende und Anfang
Die Brücke
Das Tor
Schämst du dich nicht?
Aufbruch in die dunkle Nacht
March ör Die
Trail Of Tears

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