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PRONG: The Vault (Doppel-DVD)

Für mich, den gelegentlichen PRONG-Gernehörer, geht "The Vault" gerade noch als okay durch, aber als glühender und vielleicht sogar devoter Anbeter der Band, wäre ich mit Sicherheit enttäuscht gewesen.

Grundsätzlich ist die Veröffentlichung einer PRONG-DVD immer noch besser als die Veröffentlichung keiner PRONG-DVD, aber das ist auch schon einer der wenigen positiven Aspekte, den man dieser lediglich mit PCM Stereo-Sound ausgestatteten Doppel-DVD abgewinnen kann.
Sicher, die Spieldauer von knapp vier Stunden kann man durchaus als üppig bezeichnen, aber ansonsten gibt es viel heiße Luft.

Disc Eins enthält Livemitschnitte aus dem Amsterdamer Melkweeg-Club (2002) und vom 2003er With Full Force-Festival, wobei es aus Holland zwanzig und aus deutschen Landen immerhin noch sechs Songs zu hören und zu sehen gibt.

Unter den insgesamt 26 auf Disc Eins enthaltenen Songs befinden sich etliche erstklassige PRONG-Standards wie Rude Awakening, Beg To Differ, Prove You Wrong, Snap Your Fingers Snap Your Neck, Third From The Sun oder Who´s Fist Is This Anyway, deren Ton und Bild zwar in Ordnung gehen, aber auch viel besser hätten sein können.

Die Band um Mastermind Tommy Victor überzeugt durch tightes Zusammenspiel, bleibt aber – was Charisma, Energielevel und Intensität angeht – leider ziemlich blass und hält keinem Vergleich mit der PRONG-Besetzung, die ich im Mai 1994 in den Hamburger Docks live bewundern konnte, stand.

Der zweite Silberling enthält ebenfalls einen Livemitschnitt. Dieses Mal wurden die dreizehn Songs des Gigs vom schwedischen Hultsfred-Festival mitgefilmt und auch hier kamen u.a. einige der o.g. Standards (Rude Awakening, Beg To Differ, Prove You Wrong, Snap Your Fingers Snap Your Neck, Who´s Fist Is This Anyway) zum Zuge. Sicherlich kann man darüber diskutieren, ob es tatsächlich nötig ist, dass sich die Setlists der drei hier enthaltenen Konzertmitschnitte dermaßen stark überschneiden, aber wenn man davon ausgeht, dass jeder Gig einer jeden Band bis zu einem gewissen Grad eben auch ein Best Of-Konzert ist, geht das schon in Ordnung.
Nicht in Ordnung geht allerdings, dass hier die Bild- und Tonspur völlig asynchron zueinander verlaufen. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, sieht aber Scheiße aus.
Und es nervt auch gewaltig, wenn Tommy Victor Bauchredner-like (so sieht es zumindest aus) seine Songs mit scheinbar geschlossenem Mund vorträgt oder seine Gitarristen eher den Eindruck machen, Teilnehmer an einem Luftgitarre-Wettbewerb zu sein. So etwas sollte, nein – so etwas darf nicht passieren.

Weiterhin gibt es noch eine Surprise Section (Vault From The Past), in der es entbehrliche und nur für einen echten PRONG-Fan interessante
Interviews (aus Japan und Deutschland) und einige Bootleg-Aufnahmen zu betrachten gibt.

Alles in allem eine mehr als halbgare Veröffentlichung, aus der man sicherlich beim dem Backkatalog mehr hätte machen können.
Für mich, den gelegentlichen PRONG-Gernehörer, geht The Vault gerade noch als okay durch, aber als glühender und vielleicht sogar devoter Anbeter der Band, wäre ich mit Sicherheit enttäuscht gewesen.

Veröffentlichungstermin: 14.03.2005

Spielzeit: 240:00 Min.

Line-Up:
Tommy Victor – lead guitars and vocals

Monte Pittman – guitars

Mike Longworth – bass

Label: Locomotive / Alive

Homepage: http://www.prongmusic.com

Email: TommyVictor@prongmusic.com

Tracklist:
Disc 1 :

1.Live At Melkweg 2002

2.With Full Force 2003

Disc 2 :

Live At The Hultsfred Festival 2003

Vault From The Past

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