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J.B.O., MAMBO KURT, Stuttgart, LKA, 24.1. 2001

J.B.O. in Stuttgart – da ist gute Stimmung garantiert…

Selten habe ich so geteilte Reaktionen auf einen Support Act erlebt, wie bei Mambo Kurt, der den undankbaren Job hatte, vor einer Meute zu spielen, die nur auf JBO wartete. Während er nach den ersten Heimorgel-Coverversionen immerhin die ersten Reihen auf seine Seite ziehen konnte, interessierte sich weiter hinten kein Mensch für ihn oder übte sich in “JBO” oder “Aufhören” Sprechchören, während ein paar Unverdrossene gleichzeitig “Zugabe” brüllten. Mambo Kurt ließ sich aber nicht beirren und orgelte unverdrossen weiter. Was man von seiner Art Humor halten soll, kann jeder mit sich selbst ausmachen. Mir persönlich war nach spätestens vier Songs langweilig und ich fragte mich einmal mehr, was an ihm denn nun so unglaublich kultig sein soll…

JBO hatten an diesem Abend mit größeren technischen Problemen zu kämpfen, der Monitorsound auf der Bühne war wohl nicht nur schlecht, sondern fiel ständig aus, Vitos Gitarre verabschiedete sich ein paar Mal – aber die Jungs sind Profis und machten das Beste aus der Situation. Da das Publikum ohnehin extrem gut drauf war – wenngleich manche Leute eher an den typischen Bierzeltbesucher erinnerten und sich auch so aufführten – hatten die Franken ein leichtes Spiel, bereits nach den ersten Songs “Sex Sex Sex”, “Kuschelmetal” und “Im Verkehr” tobte die Halle. Insgesamt hat sich nicht übermäßig viel verändert, die eklig-kischtigen pinkfarbenen Leuchtbuchtsaben JBO kommen ebenso noch immer zum Einsatz wie die Strip-Nummer zu “Walk with an Erection” oder die Boygroup Performance zu “Wir ham Ne Party”.

Zu den neuen Songs hat sich die Band die ein oder andere nette Kleinigkeit einfallen lassen: Zu “Ich möchte so gern Metal hörn” wurde die gesamte Band mit rosaroten Cowboyhüten ausgestattet (dass es so was überhaupt gibt…) , bei “Der Hofnarr” trägt Vito einen Narrenkappe, bei “Eins Zwei, Drei” stellt er sein Talent als Schauspieler unter Beweis: Vitos Verwandlung zum schleimigen Latino-Casanova wirkt erstaunlich echt… Bewundernswert ist auf jeden Fall der Einsatz von Roadie/Tourmanager Marcus, der unermüdlich Requisiten herbeischleppt, sich als California-Dream Man oder im Dirndl präsentiert.

blankJBO hatten sichtlich Spaß an diesem Abend und wurden nicht müde, das Stuttgarter Publikum für die gute Stimmung zu loben, der auch diverse Aussetzer technischer Natur keinen Abbruch taten. Nach den erwähnten Titeln sowie “Bums Bums Bums Bums”, “Bimber Bumber Dödel Dei”, “Der Spatz in der Hand”, “Song für den uns kein Name eingefallen ist”, “Schlaf Kindlein Schlaf”, “Ich sag’ J.B.O.”, “Ein Fest” und “Mei Alde im Playboy drin” lies sich die Band nicht lange bitten und spielte den ersten Zugabenblock, bestehend aus: “Ein guter Tag zum Sterben” – wie immer komplett von Publikum gesungen – und “Verteidiger des Blödsinns”. Damit nicht genug, zum Abschluß gab es noch “Wickie” und die Bandhymne “JBO”.

Insgesamt ein durchaus kurzweiliger Abend, so richtig überzeugen konnte mich die Band allerdings nicht. Bedingt durch die Soundprobleme stimmten die Drumparts stellenweise überhaupt nicht, die Neuzugänge Ralf und Wolfram wurden zwar freudig begrüßt und abgefeiert, ich hatte allerdings den Eindruck, dass Basser Ralph mit seinem modern Metal/Hardcore Stageacting eher weniger zur Show von JBO passt. Irgendwie hatte ich nach diesem Auftritt den Eindruck, dass aus dem JBO-Konzept einfach die Luft raus ist – wenngleich das ein paar Hundert Leute auch ganz anders sahen…

Das Interview, das wir mit J.B.O. vor der Show in Stuttgart führten, findet ihr hier. Und Hier findet ihr die Bilder aus Stuttgart.

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