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TOGETHER TO THE STARS: Metaphorische Sterne

Sterne, das Universum, Kälte und verzerrte Gitarren – TOGETHER TO THE STARS haben ihre Nische gefunden. Zeit also, um sich bei David und Franco zu melden, um mehr über die schwedischen Schwarzmetall-Sternengucker zu erfahren.

blankDas junge Duo TOGETHER TO THE STARS aus Stockholm frönen dem Post Black Metal und haben mit “An Oblivion above” ein melancholisch-stimmungsvolles Debüt geschaffen, das mit seinem atmosphärisch-versierten Songwriting überzeugt. Sterne, das Universum, Kälte und verzerrte Gitarren – TOGETHER TO THE STARS haben ihre Nische gefunden. Zeit also, um sich bei David und Franco zu melden, um mehr über die schwedischen Schwarzmetall-Sternengucker zu erfahren.

Ich war von eurem Debüt „An Oblivion above“ positiv überrascht, als ich es eines Nachts via BLACK METAL PROMOTION 666s YouTube-Channel fand. Wie seid ihr mit den Reaktionen auf euer Album bis jetzt zufrieden? Welches ist die merkwürdigste Rückmeldung, die ihr bis anhin erhalten habt?

David: Danke! Bis jetzt bekommen wir sehr positives Feedback, die Leute scheinen „An Oblivion above“ wirklich zu mögen. Das ist ein tolles Gefühl, weil wir so lange daran gearbeitet haben. Es ist mehr, als wir uns zu erhoffen getraut hatten.

Franco: Das merkwürdigste Feedback bis anhin war wohl, dass einige Leute die Vocals mit Bands wie ARCHITECTS oder UNDEROATH verglichen haben. Das ist gleichzeitig schmeichelhaft und etwas verwirrend.

TOGETHER TO THE STARS wurde ja 2015 gegründet. Ansonsten findet man nicht viele Informationen über euch. Wie genau nahm es seinen Anfang mit euch als Post Black Metal-Band?

David: Es fing damit an, dass ich einfach Musik schrieb, die ich schreiben wollte. Ich schrieb tonnenweise Black Metal-Sachen, atmosphärischen Black Metal und noch anderes, bis ich anno 2016 „Timeless“ komponierte. Dieser Song war ein Wendepunkt für mich, plötzlich wurde mir bewusst, dass ich etwas Einzigartiges erschaffen hatte. Also fragte ich meinen guten Freund Franco, ob er für mein Projekt die Vocals beisteuern wollte, und er sagte zu. Und das war der Anfang unserer Arbeit an „An Oblivion above“.

Metaphern bei TOGETHER TO THE STARS

Ihr kreiert eine kalte Atmosphäre auf „An Oblivion above“ und man kommt kaum umhin, sie mit dem Nachthimmel zu assoziieren. Was fasziniert euch am All?

blankDavid: Nun, der Begriff „TOGETHER TO THE STARS” ist sowieso schon metaphorisch gemeint. Mir geht es um die metaphorischen Sterne, die wir zu erreichen versuchen, obwohl uns die grauenhafte Gesellschaft eintrichtert, dass wir einem gewissen Schema entsprechen müssen und uns nur auf eine gewisse Art benehmen dürfen. Gib dich nie mit Passivität zufrieden. Wage es, aus der Herde herauszustechen.

Wie muss ich mir die Verbindung von eurer Musik zum Coverartwork von „An Oblivion above“ vorstellen?

David: Unser Landsmann Alexander Buhaj hat das Coverartwork gestaltet. Wir wussten, was für ein „Thema“ wir wollten, also hat er unsere Ideen dergestalt umgesetzt. Ich denke, dass Kunst immer offen für die Interpretation ihrer Rezipienten sein sollte, also lasse ich dich entscheiden, was das Bild für dich bedeutet.

Ich habe darin eben wieder die in den Nachthimmel blickende, in sich selbst verlorene Person gesehen, aber es wird sicher zahlreiche andere Interpretationen geben. Kommen wir zu eurer Musik. Der Song „Apathy“ fällt – ironischerweise – musikalisch sehr dynamisch aus. Der Text hingegen beschreibt eher die Sichtweise eines apathischen, introvertierten Menschen. Was entstand zuerst im Songwriting-Prozess? Der Text oder die Musik dazu?

David: Also bei den Lyrics zu „Apathy“ geht es mehr oder weniger um eine Konversation zwischen zwei einander widersprechenden Teilen. Ob dies zwei verschiedene Menschen sind, oder die Stimmen in deinem Inneren, oder etwas anderes, ist offen für die individuelle Interpretation des Hörers. Die Musik entstand zuerst und ich wusste, dass ich etwas Verzweifeltes und Verlassenes haben wollte, das zur Atmosphäre der Musik passte.

Stilistisch kann man TOGETHER TO THE STARS im Post Black Metal-Genre ansiedeln. Seht ihr euch selbst in diesem Genre? Welche Post Black Metal-Bands findet ihr inspirierend?

David: Ich denke, wir sind schon eine Post Black Metal-Band. Und die Einflüsse anderer Bands kann man nicht wegdiskutieren – es war allerdings auch nicht mein Ziel, ein neues Genre zu erschaffen. Aber gleichzeitig ist „Post Black Metal“ ja ein weites Feld, oder nicht? Es fühlt sich leicht vom Black Metal beeinflusst an, aber gleichzeitig ist es kein purer Black Metal, könnte also Post Black Metal sein. Einige der Bands, die mich zu „An Oblivion above“ inspiriert haben, sind DEAFHEAVEN, ELDERWIND, EXPLOSIONS IN THE SKY, APATI, SAOR, SVART, ALCEST und BURZUM. Aber der grösste Einfluss sind sicher DEAFHEAVEN, die finde ich toll.

Mit wem würdet ihr zu den Sternen reisen wollen?

David: Mit Tengil, unserem Befreier.

Blick in die Zukunft von TOGETHER TO THE STARS

Ihr habt einen Deal mit NORTHERN SILENCE PRODUCTIONS abgeschlossen. „An Oblivion above“ erschien sowohl als digitaler Release wie auch als CD. Gibt es Pläne für eine Vinyl-Variante? Was hält ihr als Musiker von digitalen Releases?

David: Ich hoffe, dass „An Oblivion above“ auch als Vinylvariante erscheint! Aber nur die Zeit kann diese Frage beantworten. Wenn es nicht dieses Album wird, dann vielleicht das nächste. Digitale Releases machen die Arbeit eines Musikers gleichzeitig schwieriger und einfacher. Alle können auf ihrem Computer Musik aufnehmen, also wird es wirklich schwierig, sich von der Konkurrenz abzuheben. Aber gleichzeitig ist das ja gut, oder? Wenn alle Musik kreieren können, dann wird es ja nur besser und besser, und am Schluss bleibt das, was sozusagen die „natürliche Selektion“ übersteht.

Haben TOGETHER TO THE STARS Live-Pläne für 2019?

Ja, auf jeden Fall! Wir haben schon ein paar Mal geprobt, aber vor kurzem hat unser Drummer die Band verlassen. Also müssen wir einen neuen Schlagzeuger finden, damit wir uns auf Live-Shows vorbereiten können. Interessierte Drummer aus Stockholm – meldet euch!

Übersetzung: Arlette Huguenin Dumittan

 

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